Koch-Kolumne

Kräuter – natürliche Würze des Frühlings

Von 
Ihr Tristan Brandt
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Zur Grünen Soße passt neben den Kartoffeln auch ein Schnitzel. © ALLEKO/iStock

Frühlingszeit ist Kräuterzeit! Frische Kräuter sind gesund, wecken die Lebensgeister und schmecken einfach nur lecker. Sie würzen auf natürliche Weise unsere Speisen und stimmen uns ganz nebenbei durch die dominante Farbe „grün“ positiv. Aktuell beschert uns Mutter Natur ein reichhaltiges Kräuterbuffet und deckt uns den Tisch unter anderem mit Bärlauch, Borretsch, Kerbel, Kresse, Liebstöckel, Schnittlauch und Sauerampfer. Üblicherweise werden zu dieser Jahreszeit gerne Rezepte mit Bärlauch vorgestellt.

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Ich jedoch wende an dieser Stelle meinen Blick in Richtung Hessen, genau genommen nach Frankfurt. Dort gibt es ein sehr beliebtes Gericht, das es geschafft hat, EU-weit geschützt zu werden und das Siegel „geografisch geschützte Angabe (g.g.A.)“ tragen darf. Der eine oder andere von Ihnen ahnt es vielleicht schon, wir sprechen von der Frankfurter „Grie Soß“ (Übersetzung für alle Nicht-Hessen: Grüne Soße). Das Original besteht aus sieben Kräutern, die vor allem im Frühling wachsen: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Gegessen wird die „Frankfodder Grie Soß“ übrigens zu Salzkartoffeln und gekochten Eiern. Gerne wird auch ein Wiener Schnitzel dazu gereicht.

Mein Rezept für die ideale  „Grie Soß“

Dann lassen Sie uns doch mal das farbenfrohe Gericht der Hessen für Mannheim interpretieren. Zunächst einmal gilt es, die passenden Kräuter zu besorgen. Der Frankfurter kauft seine Kräuter in einer speziellen Gebinderolle, die innerhalb der Saison auf sämtlichen Wochenmärkten frisch angeboten werden. Mittlerweile gibt es diese Mischung aber auch bundesweit in ausgewählten Supermärkten zu erwerben. Ich empfehle Ihnen, die Kräuter frisch auf unseren Mannheimer Wochenmärkten einzukaufen. Für die Grüne Soße benötigen Sie jeweils 50 g Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Nachdem die sieben Kräuter vorsichtig gewaschen und abgetupft wurden, werden diese in einen Mixer mit jeweils 200 g Sauerrahm, 200 g Schmand und 500 g Magerquark gegeben und zerkleinert, bis die Soße eine schöne Konsistenz hat, aber nicht zu flüssig ist. Anschließend etwas Senf, ein Esslöffel Olivenöl und Kräuteressig sowie einen Schuss Milch hinzugeben und abschließend mit Salz & Pfeffer abschmecken. Am besten schmeckt die grüne Soße, wenn sie mindestens eine Stunde im Kühlschrank durchgezogen ist. Die grüne Soße wird kalt, mit gekochten kalten Eiern sowie Salzkartoffeln serviert.

Auf die eine Hälfte des Tellers wird die grüne Soße gegeben, es folgen in der Mitte als Abtrennung vier halbe Eierhälften, auf der anderen Seite die Salzkartoffeln. Ein köstlich-erfrischendes Gericht, das schnell zubereitet ist und mal was anderes ist. Probieren Sie es doch mal aus! Übrigens: Dazu passt hervorragend eine „Monnemer Schorle!

Mit kulinarischen Grüßen

Ihr Tristan Brandt

Der Autor

Tristan Brandt war Deutschlands jüngster Zwei-Sterne-Koch. Er ist Patron und Namensgeber für das Restaurant „epoca by Tristan Brandt“ in Flims in der Schweiz, dem „Riva by Tristan Brandt“ in Pforzheim und dem „Tambourine Room by Tristan Brandt“ in Miami Beach, Florida.

In seiner Kolumne, erzählt er von der Entwicklung neuer Gerichte und verrät Rezepte.

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