Restaurant-Empfehlung: Heimatverbundene und weltoffen-kosmopolitische Küche auf hohem Niveau im Grenzhof Heidelberg  

"Grenzhof Heidelberg" in Heidelberg: Grenzenlos kulinarisch gut

Von 
Bettina Meyer
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Rhein Neckar. Im Restaurant Grenzhof zwischen Heidelberg und Plankstadt trifft heimatverbundene auf weltoffen-kosmopolitische Küche - und das auf hohem Niveau.

Karte

Eine handgeschriebene und edel gebundene Speisekarte bietet neben einem herbstlichen Menü, aus dem auch jeder Gang einzeln bestellt werden kann, eine kleine Auswahl von Gerichten aus jedem Geschmacksbereich dar. Auf wortreiche Ausschmückung der Speisen wird bewusst verzichtet, nur die Hauptzutaten wie Erbse, Waller und Trüffel (17 Euro) sind jeweils genannt. Die Desserts locken mit ungewöhnlichen Kombinationen wie dem Bananen-Petersilieneis, Erdnuss, Krokant oder Starkbiermousse und zeigen, dass im Grenzhof eine kreative Küche gelebt wird.

Getränke

Die Weinkarte mit zehn offenen Weinen und über 250 Flaschen ist nach den Regionen des jeweiligen Landes gegliedert und bietet neben Klassikern aus der Region vom Muskateller über Riesling bis zur Scheurebe auch eine international ausgewogene Mischung von Bekanntem und Tipps, beispielsweise einen Sió von Ribas aus Mallorca. Zum Menü werden passende Weine aus diesem reichhaltigen Fundus auch glasweise angeboten, so kann man einen 2013er Chemin de Moscou Domaine Gayda, Languedoc zu 6,80 Euro probieren, der sonst nur in der 1,5 Liter-Magnum-Flasche zu haben ist.

Ambiente

Im Grenzhof zwischen Plankstadt und Heidelberg tauchen die Gäste in eine Zeit voller Nostalgie und Eleganz bei hervorragendem Essen ein. Die ehemalige Postkutschenstation wird liebevoll von Chefin Ulrike Kugler-Oestergaard jahreszeitlich dekoriert, Materialien wie Holz und Stoffe stehen im Vordergrund. Helle Farben dominieren den Gastraum, der seine Gemütlichkeit auch durch das flackernde Feuer im Kamin erhält. Die Verbindung aller Sinne, untermalt durch ausgesuchte Hintergrundmusik, macht den Besuch in der Gutsstube zum sinnlichen Erlebnis.

Geschmack

Was knapp als „Pilzessenz mit Waldfrüchten“ zu 10 Euro angekündigt wird, entfaltet sich, frisch beim Gast auf dem Teller angegossen, zu einem unglaublich kräftigen Süppchen über karamellisierten Walnüssen, Waldbeeren und Waldpilzen. Alleine dafür lohnt sich der Besuch der Gutsstube. Das Filet, wie bestellt perfekt medium gegart, und das Bäckchen vom Weiderind (33 Euro) sind butterzart und werden mit hocharomatischer Jus serviert, von der es durchaus mehr hätte geben können. Abgerundet mit feiner Kartoffelmousseline und Speckböhnchen zergeht das Gericht auf der Zunge.

Wissenswertes

Küchenchef Sebastian Andrée hat bereits zwei Mal einen Stern erkocht, der Guide Michelin zeichnete ihn bisher in Hamburg und Franken aus. Stationen wie das Restaurant Bareiss in Baiersbronn haben ihn geprägt. Andrée ruht sich aber nicht auf seinem Erfolg aus, sondern hat in der Gutsstube in nunmehr vier Jahren seinen hier perfekt passenden Küchenstil stets weiterentwickelt. Die Hotelinhaberin Ulrike Kugler-Oestergaard ist für das stilvolle Ambiente verantwortlich, ihr Bruder Robert Kaiser deckt den Finanzbereich ab. Gemeinsam ist die Weinauswahl ihre Leidenschaft.

Fazit

Jedes Element auf dem Teller ist einzigartig und im Zusammenspiel miteinander großartig. Fein und harmonisch aufeinander abgestimmt mit mutigen Akzenten wie einer Pfeffernote bei der Quitte zur Gänseleberpraline ist der Geschmack der einzelnen Zutat stets herausgearbeitet. Nichts wird verfälscht, sondern alles geschickt und akzentuiert kombiniert. Nicht nur mit der unglaublich zarten, hocharomatischen Wildentenbrust beweist Sebastian Andrée souverän sein kulinarisches Können. Perfektes Essen in stilvollem Ambiente.

Adresse & Kontakt



Hotel & Restaurant Grenzhof

Grenzhof 9

69123 Heidelberg

Weitere Infos unter: www.grenzhof.de

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