Der Natur auf der Spur

Wie bekommt man die Kinder auf die Berge? Im Salzburger Land hat man darauf mit einem Erlebnispfad und einem Geisterberg eine spannende Antwort gefunden.

Von 
Marc Stevermüer
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St Johann. Die Brücke sieht harmlos aus. Und klein. Doch sie hat es in sich – und ist fraglos kein ganz gewöhnliches Bauwerk. Denn als der neunjährige Timo und sein kleinerer Bruder Phil jeweils einen Fuß auf die erste Holzbohle setzen, zucken die Geschwister nicht nur zusammen, sondern schrecken einen Meter zurück. Sie befinden sich auf dem Geisterberg in St. Johann im Pongau – und dort spukt es, wie sie in diesem Augenblick erfahren.

Ein heftiger Luftzug pustet ihnen von unten entgegen, unterlegt mit einem gespenstischen Lachen. Die beiden Brüder wurden von „Spuki“ und „Gspensti“ überrascht. Zwei Gespenstern, die auf dem Berg wohnen – auch wenn Timo und Phil natürlich wissen, dass es keine Geister gibt, weshalb die Brüder schnell wieder lachen und sich erst recht nicht fürchten. Im Gegenteil: Sie fühlen sich wohl im Salzburger Land, wo auf den Bergen mehrere Erlebniswelten geschaffen wurden. Zum Beispiel der Geisterberg in Alpendorf oder Floris Erlebnispfad in Flachau.

„Ein großes Thema“

St. Johann

Anreise

Mit dem Pkw über München und Salzburg. Achtung: Vignettenpflicht auf der Autobahn in Österreich. Mit dem Zug bis München, umsteigen in den Zug nach Salzburg und dort erneut umsteigen in den Zug in Richtung Klagenfurt, Ausstieg in St. Johann im Pongau.

Unterkunft

Naturhotel Gut Berg, erhöht auf einem Berg gelegen mit wunderbarem Blick in die Alpen, mit Schwimmbad und dazugehörigem Bauernhof sowie vielen Angeboten für Kinder, sehr familienfreundlich. Für die Erwachsenen gibt es Sauna-, Spa- und Fitnessangebote. www.gut-berg.com

Aktivitäten

Erlebnisberge: Geisterberg in Alpendorf, mit Kindern ist es empfehlenswert, vom Tal aus die Seilbahn zu nehmen. Floris Erlebnispfad in Flachau und der Wanderberg Grießenkar bieten abwechslungsreiche Möglichkeiten für ganztägige Familienausflüge.

Angebot

Die Salzburger Land Card ist das Eintrittsticket zu über 180 Attraktionen im ganzen Salzburger Land. Ob Seen, Bäder, Bergbahnen oder Museen – die Auswahl ist groß.

Allgemeine Informationen

www.salzburgerland.com

www.snow-space.com

„Diese Angebote sind ein großes Thema bei unseren Gästen“, sagt Petra Gschwandl, die am Fuße des Geisterbergs zusammen mit ihrem Mann Reinhard das Naturhotel Gut Berg in St. Johann im Pongau und auch einen Bauernhof betreibt. Erst im vergangenen Jahr wurde der neue Stall fertig – mit integrierter Küche, damit die Kinder selbst Butter produzieren und Brot backen können. Sie werben mit ihrer besonderen Kombination um Familienurlauber, die Erlebniswelten in der unmittelbaren Umgebung helfen ihnen dabei.

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„Dadurch gelingt es, den Kindern und Jugendlichen etwas zu bieten, sie auf den Berg zu bekommen“, sagt Reinhard Gschwandl, dem es spürbar wichtig ist, dass die Kinder spielerisch einen engeren Bezug zur Natur erhalten, dabei etwas lernen und dennoch ihren Spaß haben. So wie auf Floris Erlebnispfad, einem in etwa 1300 Metern Höhe gelegenen und kinderwagentauglichen Rundweg mit Spielstationen, Ruhezonen, Aussichtsplätzen und 16 Rätseln, die richtig gelöst werden müssen, um das „geheime Codewort“ zu knacken.

Viel Abwechslung

Wie viele Ameisen leben in einem Ameisenhaufen? Wie heißt der Hausberg von Flachau? Wie viele Pistenkilometer hat das Skigebiet? Diese und andere Fragen müssen auf etwa 2,2 Kilometern beantwortet werden; Kletterwände, Rutschen, Schaukeln und ein Floß sorgen für zwischenzeitliche Abwechslung. Und für alle, die das richtige Lösungswort präsentieren, gibt es nach rund zwei kurzweiligen, unterhaltsamen und informativen Stunden eine kleine Überraschung, damit man dieses Abenteuer ebenso wenig vergisst wie die Erlebnisse am Gernkogel mit den Erd-, Luft-, Feuer- und Wassergeistern.

Der Berg mit seinen 40 Erlebnisstationen namens Luftschaukel, Geisterschloss, Vogelnest, Kletterdrache, Geisterturm und -see ist bestens für einen Tagesausflug geeignet, am Feenplatz bietet sich in herrlicher Lage ein begeisternder Blick auf das Bergpanorama. Über den Erd- und Luftgeisterweg gelangt man schließlich zu jener Brücke, die ganz harmlos aussieht. Doch auf dem Geisterberg ist eben nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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