KulTour

Lebenszeichen von der Time Warp in Mannheim und Theater-Regisseur Kirill Serebrennikov am Pfalzbau

Von 
Jörg-Peter Klotz , Georg Spindler und Martin Vögele
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Techno-Pionier Sven Väth zählt am Samstag wieder zu den Hauptattraktionen bei der Time Warp in der Maimarkthalle. © Felix Hohagen

Metropolregion.

Die Time Warp kehrt zurück nach Mannheim!

Massiv abgespeckt, aber trotz Pandemie in Feierlaune: Am Wochenende kommt die Time Warp nach der Corona-Pause 2020 zurück nach Mannheim. Unter dem Motto „Two Days – One Stage“ geht es am 29. und 30. Oktober wieder rund in der Maimarkthalle. „Nur“ eine Bühne und keine weiteren Zelte, dafür in zwei Nächten (unter laut Veranstaltungsleiter Michael Hock verbessertem Lärmschutz für die Anwohner). Es gelten die 2G-Regeln, Zutritt haben also nur Geimpfte und Genesene. Hier ein Video der Veranstalter zum Hygiene-Konzept:

Technisch hochwertig produzierte elektronische Musik und Visuals gibt es trotzdem wie gewohnt bis in den frühen Morgen, denn zehn der insgesamt elf DJs spielen jeweils ein zweistündiges Set. Los geht’s am Freitag um 20 Uhr mit Gerd Janson gefolgt von Seth Troxler (ab 22 Uhr), Adriatique (0 Uhr), Dixon (2 Uhr) und Solomun (4 Uhr). Den Samstag eröffnet Adiel um 21 Uhr, danach feiern Pan-Pop (22 Uhr), Time-Warp-Dauerattraktion Sven Väth ab Mitternacht, Maceo Plex (2 Uhr), Tale Of Us (4 Uhr). Joseph Capriati leitet am Sonntagmorgen von 6 bis 8 Uhr quasi zum Brunch über  (hier der komplette Zeitplan). Karten für Freitag kosten 49 Euro, Samstag 55. Das Zwei-Tages-Ticket gibt es für 100 Euro, alles unter time-warp.de. Service-Hotline während der Veranstaltungszeit: 0621/4 25 09 85.
 

Serebrennikov-Inszenierung und mehr: Vielseitiges Festspiele-Programm in Ludwigshafen

Ein dicht geschnürtes Programm bieten die Festspiele Ludwigshafen in den kommenden Tagen. So gibt es am Freitag, 28. Oktober, 19.30 Uhr, einen „Streit ums Politische“ im Ludwigshafener Theater im Pfalzbau - eine Podiumsdiskussion mit Soziologe Heinz Bude und Gästen. Am Freitag und Samstag, 29. und 30. Oktober, jeweils 19.30 Uhr, zeigt das russische Gogol Center Moskau die schon legendäre Inszenierung „Machine Müller“ von  dem in Russland in Hausarrest festgesetzten Theatergründer und Regisseur Kirill Serebrennikov. Die Theaterperformance basiert auf „Quartett“ und „Hamletmaschine“ von Heiner Müller. Die israelische Kamea Dance Company präsentiert am Montag, 1. November, 19.30 Uhr, Tamir Ginz' Tanzstück „Matthäus Passion 2727“. Am Mittwoch, 3. November (und noch einmal am 4. November), 19.30 Uhr, steht dann der Tangoabend „Piazzolla Tango / En tus Ojos“ der italienischen Compagnia Naturalis Labor auf dem Programm. Komplette Übersicht und Karten unter theater-im-pfalzbau.de.

Lokalgrößen Bartmes, Kosho und Ditzner bei „Enjoy Jazz“

Mit ihrer flammend expressiven Hommage an John Coltrane hat die afroamerikanische Saxofonistin Lakecia Benjamin 2020 die Jazzwelt überrascht. Am Dienstag, 2. November, 20 Uhr, ist sie in klassischer Quartettbesetzung zu Gast bei Enjoy Jazz in der Alten Feuerwache Mannheim. Das verspricht ein heißer Abend zu werden (Eintritt:   25 Euro, Abendkasse). Auch sonst hat das Festival auch in dieser Woche wieder Hochkarätiges zu bieten. So ist die Band des US-Saxofonisten Ben Wendel herausragend besetzt. Am Sonntag, 31. Oktober, 20 Uhr, tritt er im BASF-Feierabendhaus unter anderem mit dem Pianisten Shai Maestro und Sänger Michael Mayo auf, um farbenreiche elektroakustische Musik zwischen Pat Metheny und Wayne Shorter zu präsentieren (Karten: 30 bis 40 Euro). Nicht vergessen sollte man die Lokalgrößen: Keyboarder Jo Bartmes stellt am Montag, 1. November, um 19 und um 21 Uhr, im Mannheimer Ella & Louis sein neues Projekt Subamaroon vor, bei dem unter anderem Gitarrist Kosho von den Söhnen Mannheims mitwirkt (Karten: 24 Euro). Schlagzeuger Erwin Ditzner zückt am Samstag, 30. Oktober, um 20 Uhr seine Carte Blanche in der Alten Feuerwache Mannheim. Mit Sebastian Gramss (Bass) und dem Experimentalpianisten Philip Zoubek spielt er wie immer bei Enjoy Jazz völlig frei improvisierte Musik. Da ist nichts unmöglich ( Eintritt: 20 Euro). Komplettes Programm und Karten: enjoyjazz.de.

„R-Faktor: Das Unfassbare“ am Nationaltheater

„R-Faktor: Das Unfassbare“ lautet der Titel eines Theaterabends von Ayşe Güvendiren im Stile einer politischen Late Night Show, der am Samstag, 30. Oktober, 19 Uhr, im Schauspielhaus des Mannheimer Nationaltheaters aufgeführt wird. Bei dem Gastspiel der Münchner Kammerspiele zeigt die Regisseurin Rassismuserfahrungen von BIPoCs (Black, Indigenous and People of Color) im Kunst- und Kulturbereich auf. Güvendiren erhielt für die Abschlussinszenierung ihres Studiums an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule den renommierten Preis des Festivals Körber Studio Junge Regie in Hamburg. Das Stück wird zum NTM-Themenwochenende „Kalmak – Bleiben“ erstmals live vor Publikum gezeigt. Karten kosten ohne Ermäßigung zwischen zehn und 28,50 Euro. Karten: nationaltheater-mannheim.de.

Ayşe Güvendiren über ihr Stück:

Die Feisten: Nach dem Lagerkoller mit dem „Feinsten“ ins Capitol

Das letzte „halbe Heimspiel“ des Wahl-Mannheimers Rainer Schacht und seines Duo-Partners C. im Capitol war ein ausverkaufter Triumph. Dass es für die Rückkehr des brillanten Musik-Comedy-Duos Die Feisten am Donnerstag, 28. Oktober, 20 Uhr, überhaupt noch Karten gibt, ist wohl der Pandemie geschuldet. Zu hören, gibt es „Das Feinste der Feisten“, also vermutlich ein Best-Of zwischen „Gänseblümchen“, „Du willst immer nur …“, „Nussschüsselblues“ und ihrem im Lockdown-Lagerkoller aufgenommenen Corona-Song. Abendkasse: 25,10 oder 27,30 Euro.    

Hommage an Louis Armstrong im Ella & Louis

Eine „moderne Hommage“ an Louis Armstrong versprechen Martins Auers Hot 5 am Donnerstag, 28. Oktober, um 19 und um 21 Uhr, im Mannheimer Musikclub Ella & Louis. Auer erweist mit Instrumentalisten der jungen Generation, darunter Saxofonist Florian Trübsbach,  Armstrongs legendärer Hot-Five-Besetzung aus den 1920ern seine Reverenz und lässt Klassiker wie „Muskrat Ramble“ oder „West End Blues“ ungewohnt zeitgemäß erklingen (Karten: 22 Euro).  Mehr unter ellalouis.de.

Ingmar Stadelmanns „Verschissmus“  im Schatzkistl

Mannheim. Weit vor dem heute sehr großen Torsten Sträter hat Ingmar Stadelmann 2013 den 1. Mannheimer Comedy Cup im Capitol gewonnen. Jetzt kehrt der „Meister des bösen Wortes“ an den Ort der guten Tat zurück und spielt am Samstag, 30. Oktober, 20 Uhr, im Schatzkistl sein neues Programm mit dem vielsagenden Titel Verschissmus. Karten (28 Euro) unter schatzkistl.de.

Tanzperformance auf Spuren der Jungfrau Maria

Reinheit, Unschuld, Perfektion – das sind die Attribute der Jungfrau Maria. In ihrem so lust- wie humorvollen Solostück „Hate me Tender / Solo for Future Feminism“ sucht Tänzerin Teresa Vittucci am Freitag und Samstag, 29. und 30. Oktober, jeweils 20 Uhr, im Mannheimer Eintanzhaus nach dem feministischen Potenzial dieser Ikone und zeigt, wie der Mythos der bis zum ersten Sex versiegelten Frau bis heute Vorstellungen von Weiblichkeit beeinflusst. Die Aufführungen finden unter dem Dach der Programmreihe „UND JETZT?“ statt. Tickets gibt es im „solidarischen Preissystem“ nach eigenen Ermessen für fünf, neun, 18 oder 25 Euro. Programm: eintanzhaus.de.

Staatsphilharmonie gibt Konzert im Pfalzbau

Unter dem Titel „Motivation“ findet das 1. Philharmonische Konzert der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz am Freitag, 29. Oktober, 19.30 Uhr, im Konzertsaal des Ludwigshafener Pfalzbaus statt. Dirigiert wird der Klangkörper von Gábor Káli, Solist ist Lawrence Power (Viola). Gespielt werden Stücke von Esa-Pekka Salonen (Pentatonische Etüde für Viola Solo), Béla Bartók (Konzert für Viola und Orchester in der Bearbeitung von Tibor Serly), Antonín Dvorák (Legenden für Orchester op. 59, Nr. 1, 2 und 4) sowie Franz Schubert (Sinfonie h-Moll, D 759, die 'Unvollendete'). Tickets kosten ab 15 Euro (plus Gebühr) unter staatsphilharmonie.reservix.de.

Phil Bates spielt die Hits von  E.L.O im Capitol

„Roll Over Beethoven“, „Don't Bring Me Down“ oder „Telephone Line“: Die Rockklassiker des legendären Electric Light Orchestra (E.L.O) präsentiert der britische Musiker Phil Bates zusammen mit seiner Band am Freitag, 29. Oktober, 20 Uhr, im Mannheimer Capitol. Bates war von 1993 bis 1999 Sänger und Gitarrist der Formation Electric Light Orchestra Part II gewesen, die E.L.O-Schlagzeuger und -Mitgründer Bev Bevan ins Leben gerufen hatte. Tickets für „The Music Of E.L.O. - Phil Bates & Band“ gibt es ab 37 Euro (plus Gebühr). Tickets: eventim.de.

Jazz trifft Pop und Techno in der Klapsmühl‘

Mannheim. Das Programm der IG Jazz Rhein-Neckar sorgt weiterhin für Überraschungen: Am Dienstag, 2. November, um 20 Uhr gibt’s in der Mannheimer Klapsmühl‘ Kitsch & Gewitter. Diesen Namen haben die drei Mannheimer Musiker Konrad Hinsken (Keyboards), Tobias Schmitt (Bass) und Dominik Fürstberger (Schlagzeug) ihrem Trio gegeben. Alle drei spielen neben ihren Stamminstrumenten auch Electronics und versprechen Musik zwischen Naturklang und Elektronik, zwischen klassischem Pianotrio-Jazz, Pop und Techno. Klingt spannend (Eintritt: 18,60 Euro). https://www.ig-jazz.de/konzerte.  

Konzertwochenende für Neue Musik in den REM
Die Gesellschaft für Neue Musik Mannheim lädt von Freitag bis Sonntag, 29. bis 31. Oktober, zur kleinen Konzertreihe „Recherche und Klavier - ein Oktoberfestival der Neuen Musik“ in den Anna-Reiß-Saal der Reiss-Engelhorn-Museen ein. Am Freitag, 20 Uhr, präsentiert das ensemble recherche „Duette und Trios“ mit Musik von Helmut Lachenmann, Rebecca Saunders und Alberto Posadas. Am Samstag, 20 Uhr, spielt Pianist Jan Gerdes ein „Klavierrezital“ mit Werken von Lachenmann, Saunders und George Crumb. Und am Sonntag, 18 Uhr, bietet Jazz-Virtuose Richie Beirach „Solo Piano Improvisations – A Tribute to John Coltrane“. Der Eintritt kostet 25, ermäßigt fünf Euro an der Abendkasse. Jugendliche bis 16 Jahre sind in Begleitung eines Elternteils frei. Programm: gnm-mannheim.de.

„50 Jahre Aqualung“: Klassiker von Jethro Tull im Weinheimer Cafe Central

Echte Rockklassiker gibt es an Allerheiligen im Weinheimer Cafe Central: Jethro Tull`s Martin Barre & Band zelebrieren am Montag, 1. November, 20 Uhr, in dem verdienstvoll geführten Club die „Aqualung 50th Anniversary Tour“ zum legendären vierten Album der Band von Frontmann Ian Anderson  mit Hits wie dem Titelsong und dem legendären „Locomotive Breath“. Der 1946 in Birmingham geborene Barre war von 1968 bis 2012 Lead-Gitarrist von Jethro Tull. Seit 2013 geht er getrennt von Anderson mit dem Material aus seiner Ära auf Tournee. Im Cafe Central gelten die 2G-Regeln: Geimpfte und Genese können das Konzert unbestuhlt, ohne Abstands- und Tanzgebot oder Maskenpflicht besuchen. Karten (ab 28,50 EuroEuro) unter cafecentral.de.

Georgette Dee und das „Mehr“ im Mannheimer Capitol

Georgette Dees Motto im Leben und in der (Chanson-)Kunst lautet „Mehr ist mehr“ – mehr Gefühl, mehr Intensität, mehr Liebe. Wunderbar verewigt schon vor fast 30 Jahren auf ihrem Album „Live im Schillertheater“. Zuletzt sang die ewige Diseuse begleitet von ihrem kongenialen Pianisten Terry Truck Oden an die Melancholie. Aus der Pandemie meldet sie sich mit dem Programm „Dee Nachtgesänge – From dusk till dawn“ zurück. Zu erleben am Samstag, 30. Oktober, 20 UHr, im Mannheimer Capitol. Karten an der Abendkasse: 29,50 bis 32,80 Euro.

 

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