Konzert (mit Video und Fotostrecke)

Apache 207 verrät 10000 Fans bei Live-Premiere in Mannheim zwei Geheimnisse

Die SAP Arena tobt, als der Ludwigshafener „Roller“-Rapper am Freitagabend seine Tournee eröffnet. Dabei erfährt das Publikum den wahren Geburtsort des 24-Jährigen und etwas über seine Pläne beim Streaming-Dienst Amazon Prime

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Jörg-Peter Klotz
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Apache 207 glänzte als Fast-Ein-Mann-Show nicht nur raptechnisch und gesanglich. Der Tourstart am Freitagbend in der Mannheimer SAP Arena geriet auch bildgewaltig. © Paul Shady

Mannheim. So viel Applaus in Mannheim für jemand, das vermeintlich aus Ludwigshafen kommt, ist selten. Das ist Apache 207 und seinen rund 10000 Fans in der Mannheimer SAP Arena herzlich egal: Der Begrüßungsapplaus für den erfolgreichsten deutschen Musiker in seiner Heimatregion würde weder bei den Adlern, noch bei Bülent Ceylan oder Xavier Naidoo tosender ausfallen. Die Show startet mit blauem Licht und martialischen Rhythmen einer Drumline aus fünf maskierten Trommlern vor der fast in Lebensgröße aufgebauten Kulisse des Plattenbaus, in dem der 24-Jährige in Ludwigshafen Gartenstadt aufgewachsen ist.

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Apache 207: Wie Fans das Konzert in der Mannheimer SAP-Arena fanden

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Mit zwei Kumpels als Statisten, einem auf einer riesigen Leinwand eingespielten Video und Apache hinter einer Glastür, wirkt der Auftakt mit  „Goldener Käfig“ wie eine Mischung aus Theater, Kino und Konzert.  Dann stürmt der Hauptdarsteller durch die Tür, klatscht ein paar Fans ab und singt „Brot nach Hause“. Mit dem heftig mitgesungenen Dauerbrenner „Kein Problem“ nimmt das Ganze beim schon dritten Song triumphale Züge an. Denn: Das hier mag der Auftakt zu Apaches erster eigener Headliner-Tournee sein - aber obwohl Euphorie und Zuneigung des Publikums ihn mitunter sichtlich anrühren, tritt der Zwei-Meter-Mann auf, als ob er schon seit 20 Jahren in großen Arenen spielt: Gesanglich kein Wackler, Raptechnisch auch im höchsten Tempo und bei Doubletime-Anflügen eine Bank. Dazu eine Bühnenpräsenz, die auch im Trio mit einem Schlagzeuger und einem Gitarristen auf der Second Stage am anderen Hallenende bei den drei Balladen "2 Minuten", "Weißes Kleid" und "Warum tust du dir das an?" die Halle füllt. Hier passieren dem Überflieger aufgrund technischer Probleme die einzigen minimalen Wackler in fast zwei Stunden Spielzeit. Sehr verzeihlich. Alte Hits wie „200 km/h“ und „Nicht wie du“ werden ähnlich begeistert aufgenommen. Und was beim mehr als 500 millionenfach gestreamten „Roller“ abgeht, hat man auch als Dauergast in der SAP Arena noch nicht gesehen. Ein Begeisterungssturm, der nur noch zu steigern gewesen, wenn er die komplette Arena den Refrain hätte zehnmal übernehmen lassen statt einmal. Aber dieses eine Mal hatte auch eine einmalige Intensität. Wobei: Als letzte Zugabe spielt er die Übernummer einfach nochmal und lässt damit keine Wünsche offen.

Gebürtiger Mannheimer

Der offensichtlich völlig lampenfieberresistente Hauptdarsteller verrät auf offener Bühne zwei Geheimnisse. Das erste bringt Korrekturbedarf bei seinem Wikipedia-Eintrag nach sich.  Denn anders als dort zumindest bis in die Nacht zum Samstag zu lesen ist, wurde Volkan Yaman alias Apache 207 am 23. Oktober 1997 nicht in Ludwigshafen am Rhein geboren. „Viele fragen sich ja, ob ich Mannheimer oder Ludwigshafener bin“, erzählt er.  Die Auflösung: „Ich bin in Mannheim geboren und in Ludwigshafen aufgewachsen. Ich bin also beides.“

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So war's bei Apache 207 in der SAP Arena

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Später lässt er sich sogar in den Karriereplan schauen: "Es ist vielleicht komisch für Euch, mich reden zu hören. Weil ich noch nie in der Öffentlichkeit geredet und noch nie ein Interview gegeben habe. Das hatte einen Grund." Dann lässt er die Katze aus dem Sack: Weil er und sein Team von Anfang daran geglaubt hätten, dass das  künstlerische Projekt Apache  groß rauskommen werde, haben sie wichtige Karrierestationen offenbar gefilmt. Und zwar für eine Dokumentation über den Rapper, die beim Streaming-Dienst Amazon Prime laufen soll. "Ihr seit jetzt die ersten, die den Teaser sehen."

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Aoache 207 in der SAP Arena - das Programm

  1. Hauptteil: Goldener Käfig (2021),
  2. Brot nach Hause (2019),
  3. Kein Problem  (2019),
  4. 200 km/h  (2019),
  5. Ferrari Testarossa  (2018),
  6. Nicht wie du  (2019),
  7. Famous  (2018),
  8. Roller (2019),
  9. Doch in der Nacht  (2019),
  10. Fame  (2020),
  11. Sie ruft  (2020),
  12. 28 Liter (2020),
  13. Bläulich (2020),
  14. Boot (2020),
  15. Drei-Mann-Set auf Nebenbühne: 2 Minuten  (2019),
  16. Weißes Kleid  (2021),
  17. Wieso tust du dir das an? (2019),
  18. Fortsetzung Hauptbühne: Thunfisch & Weinbrand (2021),
  19. Rhythm Of The Night (2021),
  20. 2sad2disco (2021),
  21. Lamborghini Doors  (2021),
  22. Sport (2021),
  23. Angst (2021),
  24. Zugabe: Vodka  (2021),
  25. Bläulich (2020),
  26. Roller (2019).

Ressortleitung Stv. Kulturchef

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