Benefiz-Show

So war Thomas Sifflings Charity-Gala in der Mannheimer OPAL

Gastgeber Thomas Siffling kann beim Charity-Event der Rotarier in der Mannheimer OPAL viel Prominenz begrüßen - wie Joana, Joachim Goltz, Markus Sprengler oder Sandy Patton.

Von 
Hans-Günter Fischer
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Posaunist Bernhard Vanecek (links) und Gastgeber Thomas Siffling geben vor der Rotary Bigband den Ton an. © Markus Prosswitz / Photo-Proßwitz

Das Wichtigste in Kürze

- Die Charity-Gala von Thomas Siffling in der Mannheimer OPAL zog viel Prominenz an.

- Ex-Stadtrat Markus Sprengler sang Jimi Hendrix und überzeugte mit weiteren Songs.

- Joana und Adax Dörsam beeindruckten musikalisch, während die Rotary Bigband mit Jazz begeisterte.

Mannheim. Auf der Bühne ist eine bemerkenswerte „Bloomaul“-Dichte zu verzeichnen. An zu wenig Wortgewandtheit droht der Abend also nicht zu scheitern. Und selbst einer, der zumindest vorerst noch kein „Bloomaul“ ist, will da nicht außen vor sein: Oberbürgermeister Christian Specht. Der Schirmherr dieses Charity-Konzerts in der Mannheimer OPAL (Oper am Luisenpark) erläutert, dass das Ziel des guten Zwecks die Förderung von Ampelfit sei. Fügt aber hinzu, dass damit nicht die Ampelkoalition erneuert werden solle. CDU-Mann Specht gönnt sich hier eine kleine Spitze, und warum auch nicht – die Olaf Scholz’sche Ampelvariante hat durchaus ein bisschen Spott verdient. Im Übrigen ist Ampelfit ein löbliches Projekt, das Kinderrechte, Kinderselbstbehauptung stärken will.

Vor Ort sind freilich eher ältere Erwachsene. Und Thomas Siffling, Gastgeber des Abends (und natürlich „Bloomaul“-Ordensträger), witzelt gar, die meisten ij der OPAL seien noch mit Schwarzweißfernsehern großgeworden. Sifflings genreübergreifendes Programm bezieht sich vielleicht deswegen auf Peter Frankenfelds „Musik ist Trumpf“, eine der legendären Samstagabendshows im alten Fernseh-Deutschland.

Joachim Goltz beweist Mut zur Nostalgie

Mut zur Nostalgie besitzt diese Veranstaltung auch sonst. Etwa, wenn Nationaltheater-Bariton (und „Bloomaul“-Preisträger) Joachim Goltz, begleitet von Naomi Schmidt, die er als „meine Orchidee an den Tasten“ vorstellt, mit Bedauern fragt: „Wo ist der Mann, der ich einst war?“ Es ging ihm früher einfach besser: „Ständig hatt‘ ich 20 Mädels im Programm.“ Das wirkt inzwischen fast ein bisschen mutig, weil es nicht bloß in MeToo-Kreisen als inkorrekt empfunden werden könnte. Aber unterhaltsam ist es eben auch.

Opensänger Joachim Goltz beherrscht auch die leichtere Muse. © Markus Prosswitz / Photo-Proßwitz

Joanas Lieder sind dagegen ganz bestimmt nicht inkorrekt. Aber die „Bloomaul“-Dekorierte aus dem Jahre 1994 blickt in ihren Texten klar und klug auf Alltagsszenen, singt vom Älterwerden und den Treppenstufen, die aus rätselhaften Gründen immer höher werden. Doch am ältesten fühlt sie sich dann, wenn sie ihr Handy mal vergessen hat.

Adax Dörsam ruft unter anderem an der Seite von Joana musikalisch alles ab

Das hat auch musikalisch seine Qualitäten, denn Joana hat den Gitarristen Adax Dörsam neben sich, von Thomas Siffling als „Tausendsassa“ gerühmt. Und wirklich: Zwischen Singer/Songwriter-Intimität und Jimi Hendrix‘ Starkstromtönen weiß er musikalisch alles abzurufen. Letzteres in Hendrix‘ „Little Wing“, wo Markus Sprengler den Gesangspart übernimmt. Der Ex-Stadtrat und -Popbeauftragte von Mannheim tut das ausgesprochen achtbar. Auch in dem Police-Hit „Walking On The Moon“.

Adax Dörsam setzte nicht nur mit Liedermacher-Ikone Joana Glanzlichter. © Markus Prosswitz / Photo-Proßwitz

Nur Sandy Patton, die einst mit Lionel Hampton eine Bühne teilte, übertrifft ihn noch. Das Gehen fällt ihr mittlerweile etwas schwer. Aber das Swingen nicht. Die Arbeitsgrundlage des Abends ist ja generell, dass keineswegs der Jazz noch einmal neu erfunden werden soll. Das gilt natürlich hauptsächlich für die Rotary Bigband unter Sifflings Leitung, die sich aus Rotariern aus drei Ländern (sogar zwei Rotarierinnen sind darunter) rekrutiert. Der Sound ist wuchtig, und mit Bernhard Vanecek ist auch ein exquisiter Solo-Posaunist an Bord. Da Thomas Siffling überdies sein „Bloomaul“ äußerst eloquent in seinem Hauptberuf Trompeter einsetzt, bietet dieser Abend mehr als ordentliches Charitainment.

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