Mannheim. Vollbepackt mit großen Tüten steht Gabriele Fröhlich im Auditorium des Mannheimer Technoseums. Die Last, die sie trägt, ist der wohlverdiente Lohn für ihre Leistungen an diesem unterhaltsamen Freitagabend. Nicht nur aufgrund der vielen Preise fühle sich der Sieg großartig an, erzählt sie. Denn beim ersten Mannheimer Museumsquiz hat Fröhlich mit ihrem Mann die meisten Fragen richtig beantwortet und so die Konkurrenz hinter sich gelassen. Darunter auch den Autor dieses Textes, der beim interaktiven Quiz den Selbstversuch gewagt hat – mit mäßigem Erfolg.
Das erste Mannheimer Museumsquiz
- Das Mannheimer Museumsquiz ist eine gemeinsame Veranstaltung von Kunsthalle, Marchivum, Technoseum, Nationaltheater und den Reiss-Engelhorn-Museen.
- Das Quiz soll niedrigschwellig und ohne besonderes Vorwissen funktionieren und vor allem Menschen unter 40 ansprechen.
- Gespielt wird über die interaktive Lernplattform „Kahoot!“, die es ermöglicht, in Echtzeit gegeneinander Fragen zu beantworten.
- Auf die Gesamtgewinner und die Etappensieger warteten zahlreiche Preise der veranstaltenden Kultureinrichtungen – darunter ein Museumspass als Hauptgewinn. jaw
Dabei beginnt der Abend vielversprechend. Etwa 300 Menschen haben sich am Freitagabend zu der von Technoseum, Kunsthalle, Nationaltheater, Marchivum und den Reiss-Engelhorn-Museen konzipierten Veranstaltung eingefunden. Ein Umstand, der Museumsdirektor Andreas Gundelwein bei der Begrüßung dazu verleitet, weitere Ausgaben des Quizformats in Aussicht zu stellen. Generell solle das Museum in Zukunft mehr mit den Mannheimer Kultureinrichtungen zusammenarbeiten, verkündet er.
Technisch funktioniert beim ersten Mannheimer Museumsquiz alles einwandfrei
Dann geht es endlich los. Moderatorin Julia Alicka, die authentisch und humorvoll durch den Abend leitet, erklärt die Regeln: In fünf Fragerunden werden jeweils fünf Fragen beantwortet. Nach jeder Runde werden die Etappensieger gekürt. Am Ende erhalten die Gesamtsieger einen Hauptpreis. Gespielt wird über die App „Kahoot!“ - eine Lernplattform, bei der die Teilnehmenden in Echtzeit gegeneinander antreten. Prinzipiell gilt: „Wer schnell und korrekt antwortet, bekommt die meisten Punkte“, erklärt Alicka.
Technisch funktioniert alles einwandfrei. Nach Eingabe des Spielcodes, der auf der Leinwand des Auditoriums zu sehen ist, nehme ich am Spiel teil - und trete gegen 122 Konkurrenten an, die sich als Einzelkämpfer eingeloggt oder zu Teams zusammengeschlossen haben. Was auffällt: Der interaktive Charakter des Abends sorgt für fröhliche und gelöste Stimmung im Publikum. Das Konzept geht auf.
Die ersten fünf Fragen werden vom Technoseum gestellt. Es geht - getreu dem Motto „1920er“ - um die technischen Entwicklungen von vor 100 Jahren. Nicht mein Fachgebiet, finde ich mich nach zwei Fragen am Ende des Tableaus wieder, was ich auf meinem Handy einsehen kann. Auf der Leinwand erscheinen die ersten fünf Platzierungen. Ob ich meinen Namen heute dort lesen werde? Resignation stellt sich ein. Doch „Kahoot!“ ermutigt mich: „Es ist noch Zeit für eine Aufholjagd“ leuchtet auf.
Dann lande ich zwei Glückstreffer - es geht um die Flügelspannweite eines bestimmten Flugzeugs, dann um Neuerungen im Bereich des Autoverkehrs - und plötzlich liege ich auf dem neunten Platz. So kann es weitergehen. Die Fragen sind knifflig, was sich auch dem Raunen im Publikum entnehmen lässt. Ganz so niedrigschwellig, wie im Vorfeld versprochen, ist das Museumsquiz nicht.
Nach zwei Glückstreffern: der Selbstversuch beim Mannheimer Museumsquiz scheint zu gelingen
Doch es ist kaum Zeit zu hadern. Die nächste Runde - gestellt von der Kunsthalle - startet. Die Fragen drehen sich um die Ausstellung zur Neuen Sachlichkeit. Als Teil der Kulturredaktion kann ich punkten. Und siehe da: Nach insgesamt sieben Runden erscheint mein Name auf der Leinwand. Ich liege auf Platz 5!
In der dritten Runde gilt es, die Fragen der Reiss-Engelhorn-Museen zu beantworten. Welchen Namen trägt das Werk von Albert Renger-Patzsch mit Fotografien der Neuen Sachlichkeit? Antwort: „Die Welt ist schön“. Und handelt es sich bei den hier gezeigten Bildern um echte Fotografien oder doch nur um KI? Die Fragen sind abwechslungsreich, der interaktive Charakter kommt zum Tragen. Es gibt Schätzfragen, Sortierfragen und manchmal mehrere richtige Antworten.
Zufrieden mit dem Verlauf des Selbstversuches pendele ich mich derweil zwischen Platz 20 und Platz 10 ein. Auf die Leinwand werde ich es nicht mehr schaffen. Zu groß ist der Rückstand auf die Spitze, an der sich in den letzten beiden Runden - Fragen von Marchivum und Nationaltheater - ein spannendes Rennen entspinnt.
Mit dem glücklicheren Ende für Fröhlich, die froh ist, beim ersten Museumsquiz den Sieg nach Mannheim holen zu können - zwischenzeitlich stand nämlich ein Team aus Frankfurt auf dem ersten Platz. „Die Fragen waren gut“, erzählt Fröhlich. Ab und zu sei etwas Glück dabei gewesen, vieles haben sie und ihr Mann jedoch gewusst. Na dann, herzlichen Glückwunsch!
Ich selbst beende meinen Selbstversuch auf Platz 39 mit 9296 Punkten - rund 6000 Punkte hinter den Gewinnern. Ein Endergebnis, mit dem ich leben kann. Denn Spaß hat der Abend im Technoseum allemal gemacht.
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