Mannheim. Man hört die Spiellust und liest die ganz eigene, energetische Handschrift klar heraus, mit denen die Mannheimer Rockband The Firebrigade ihre Version des Style-Council-Klassikers „Shout To The Top“ aufgenommen hat. Unlängst wurde der Song auf den gängigen Streaming-Plattformen veröffentlicht. Warum gerade dieser? Zum einen gibt sich Band-Mitgründer, Sänger und Gitarrist Marcus Int-Veld als Fan von Paul Weller zu erkennen – einst Kopf und Stimme der britischen Gruppe. Zugleich sei „Shout To The Top“ ein Stück, das zwar jeder kennt, das aber nicht tot gespielt sei. Und: „Man kann den Song schön interpretieren – wir machen das ja nie eins zu eins, wie eine Tribute-Band“, führt der Musiker weiter aus.
Geplant sind drei Sets, musiziert wird bis nach Mitternacht
Ganz in diesem Sinne folgt diesen Monat noch eine weitere Adaption, „Doctor My Eyes“ von Jackson Browne. Beide Veröffentlichungen bilden zudem Vorboten für das Tanz-in-den-Mai-Konzert, das The Firebrigade am 30. April unter dem Titel „Rocks off / Back to the eighties“ im Mannheimer Capitol-Casino geben. Die „Tanz in den Mai“-Maxime ist diesmal (Firebrigade hatten das Format schon vor zwei Jahren am selben Ort gespielt) durchaus wörtlich zu verstehen, denn musiziert wird bis nach Mitternacht. „Geplant sind drei Sets“, sagt Int-Veld. Hingegen hält sich das Quintett nicht pedantisch an das „Back to the eighties“-Konzept. Einige (Spät-)Siebziger-Stücke sind auch dabei, von The Knack, Bob Seeger oder eben Jackson Browne.
Von der jungen Formation bis zur Big Band
Der Bandname (übersetzt: „Feuerwehr“; ob man ein „The“ davorstelle oder nicht, sei übrigens „völlig wurscht“) rührt von der Alten Feuerwache in Mannheim her, wo die Gruppe anfangs, Ende der 1980er Jahre, probte. Der Feuerwache und dem damaligen „Kulturwerkstatt“-Kooperations-Konzept habe man viel zu verdanken, rekapituliert Int-Veld: Die junge Formation wurde durchs Land geschickt, spielte etwa als Vorgruppe der Rodgau Monotones oder von Wolf Maahn. Man war Anfang, Mitte 20 und „es war eine spannende Zeit, da haben wir viel gesehen, viel gemacht“.
Darauf folgte Anfang der 2000er eine überaus erfolgreiche Phase, in der sich die Gruppe zur Big Band erweiterte, bis 2018 dauerte diese. Kurz vor der Corona-Pandemie stellte Firebrigade sich dann als Rockband neu auf, und fand schließlich zur heutigen Besetzung, in der weiterhin Keyboarder Martin Gastetzki und Schlagzeuger Max Sander vertreten sind. Vor eineinhalb Jahren stieß Bassist Tristan Flannigan dazu, der einst bei der seligen Ludwigshafener Alternativ-Band Die Felsen musizierte – eine famose Formation, deren Sänger zum späteren Mundart-Indie-Durchstarter Gringo Mayer wurde.
Gitarrist (und Nachbar) Peter „Pit“ Verrier, den Int-Veld schon sein über 40 Jahren kennt, sei vormals immer in Projekten wie Willie and the Poor Boys oder den Beat Brothers stark eingespannt gewesen. Nun fragte er ihn einfach – und es klappte. „Und das bringt neuen Schwung, das bringt neuen Schub“, sagt der Sänger.
Auch die Big Band fand wieder zusammen, spielte 2024 in der Mannheimer Klapsmühl‘ am Rathaus. Mitte November wird sie dort erneut an zwei Tagen „A Swingin‘ Christmas Extravaganza“ präsentieren. Genauso sind mit der Rock-Band neue Konzerte geplant, auch in größerer Entfernung von der heimischen Quadratestadt.
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