Kunst

Kunstvielfalt im Stadthaus: Akademie der Bildenen Künste zeigt erste Ausstellung

Die neue Akademie der Bildenden Künste Mannheim zeigt ihre erste Ausstellung im Stadthaus.Was dort zu sehen ist.

Von 
Susanne Kaeppele
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Blick in die neuen Räume der Akademie der Bildenden Künste und deren erste Ausstellung im Stadthaus in N1. © ABK

Mannheim. Im Mai berichtete diese Zeitung zuletzt über die Versuche, eine neue Kunstakademie in Mannheim zu installieren, nach dem Zusammenbruch der Freien Kunstakademie Mannheim im Herschelbad (wir berichteten). Viel hat sich mittlerweile getan, und mit Hilfe von StartRaum wird derzeit sogar eine große Ausstellung in N 1 präsentiert (ehemaliger Gravis Shop, zuletzt schon Heimat der OFF//FOTO, auch darüber schrieben wir).

Die Künstlerinnen und Künstler um Kathleen Knauer und Alexander Horn berichten über die Zukunft der ABK Mannheim, wie sie jetzt heißen soll, Kim Behm wird dort weiterhin Kunstgeschichte lehren und über den Zustand von Kunst und Markt referieren. Und es stehen neue Räume in Aussicht in der Schwetzinger Vorstadt und das Xylon-Museum in Schwetzingen wird neuer Kooperationspartner für anstehende Projekte. Es geht also weiter!

Die derzeitige Ausstellung präsentiert nun die Vielfalt und Lebendigkeit der Studierenden und Lehrenden, elegant fügen sich kleine und große Arbeiten in Schwarz-Weiß auf der gelben Fläche am Ende des großen Raumes zusammen. Leicht erkenntlich die feine Arbeit von Rainer Negrelli „Notre-Dame, aus dem Pariser Skizzenbuch“ von 2017, also vor dem großen Brand. Mit Marker auf Papier gearbeitet, ist die figurative Anlage ersichtlich und die Handschrift des großen Mannheimer Künstlers, der aber immer auch in Frankreich gelebt und gearbeitet hat, deutlich sichtbar. Wie aparte Einsprengsel fungieren die kleinen schwarzen Bilder von Alexander Horn mit dem schönen Titel „Only the Rocks Remain“ aus dem letzten Jahr in Acryl und Tusche auf Holz.

Viele Lehrende präsentieren die künstlerische Qualität ihrer Studierenden

Auch Werner Degreif ist dabei mit einer typischen Zeichnung mit der sehr lakonischen Bezeichnung „Untermühlaustraße 204 und 206“ (2021), der natürlich weiterhin zum Team der ABK Mannheim gehört. Von der Studierenden Deirdre Filpe, die uns schon im Kunstraum in S 4 auffiel, stammen mehrere Arbeiten hier, die mit grafischen Mitteln, aber auch Kunststoff arbeiten.

Blick in die neuen Räume der Akademie der Bildenden Künste und deren erste Ausstellung im Stadthaus in N1. © ABK

Auch Claus Stolz, weiterhin Lehrender für Fotografie, ist dabei, einerseits mit einer schönen Calla namens „Imagine #18“ (2023), aber auch als Studienleiter für Fotografie. Hier will er mit den Studierenden zeigen, dass mit spielerischem und experimentellem Zugang auch große Kunst entstehen kann, mit wenig Geld und einfachsten Mitteln, aber eben Kreativität!

In einem Nebenraum ist auch der Pressesprecher der ABK mit seinen Studierenden vertreten, der Künstler, Galerist und hoffentlich weiterhin Betreiber des Nachtwandels Eric Carstensen: Alle Videos sind mit dem Smartphone gedreht und zeigen die Vielseitigkeit der Studierenden, aber auch die Qualität ihrer Arbeiten.

Dass Kathleen Knauer ihre Abschlussarbeit von 2010 an der FKAM hier ausstellt, ist schon fast tragisch zu nennen, aber es geht ja weiter, wofür auch die Arbeiten von Cordula Hilgert, Inessa Siebert und Annalena Winkler sprechen: letztere mit einem witzigen dreidimensionalem und vierteiligen Werk, das unklare Formen feiert, abstrus und lebendig.

Info: ABK Mannheim im Klub Hauruck in N 1,1, bis 27. Juli, Mo-Sa 12-18 Uhr. Zusätzlich ist die ABK zu Gast bei Strümpfe, ab 27. Juni, 19 Uhr.

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