Heidelberg. Bis fast zum Schluss rege und aufmerksam: Der langjährige Leiter des Heidelberger Kunstvereins (1970–2006) ist tot. 1941 in Kehl geboren, prägte er über lange Zeit als Kunsthistoriker, Kunstkritiker und später als Honorarprofessor der Pädagogischen Hochschule das kulturelle Leben der Stadt Heidelberg. Zahlreiche Aufsätze über zeitgenössische Kunst und andere Fachbeiträge, auch zu Kirchen in Heidelberg, waren sein Thema.
Gercke studierte Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Archäologie in Heidelberg und Padua, zudem Orgel am Kirchenmusikalischen Institut in Heidelberg. Dann war er zunächst ehrenamtlicher Leiter des Kunstvereins, seit 1980 dann hauptamtlicher Direktor. In seine Zeit fällt der Neubau des Heidelberger Kunstvereins unter dem Architekten Dieter Quast, der im Jahr 1990 eröffnet wurde.
Eine fulminante Ausstellung in jeder Beziehung (auch fantastische Besucherzahlen!) wurde „Blau – Farbe der Ferne“: Ein Lebenstraum von Hans Gercke wurde mit dieser bedeutungsgeladenen Farbe Wirklichkeit. Aber auch Rauminstallationen haben Gercke immer interessiert. Bis fast zum Schluss war er auch in Mannheim zu sehen, interessiert und neugierig. Am Herzen lag ihm auch sein kleiner Kirchenraum + punkt (Kirche INF 130), in dem er alle wichtigen zeitgenössischen Kunstschaffenden der Region ausstellte.
Noch am 1. Oktober dieses Jahres wollte er in die Ausstellung von Claudia Urlaß mit dem Titel „Schau an“ einführen, dazu kommt es jetzt leider nicht mehr.
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