Musikshow

„Disney in Concert“ in Mannheim: Reise durch Klang und Kindheit

Einmal mehr fand die Musikshow „Disney in Concert“ in der Mannheimer SAP Arena ein dankbares Publikum.

Von 
Jakob Roth
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„Disney in Concert“ in der SAP Arena in Mannheim: Auch Schneewittchen durfte dabei nicht fehlen. © Michael Ruffler

Mannheim. Träume sind etwas Seltsames. Manchmal tauchen sie nachts auf, manchmal mitten am Tag. Manchmal ignorieren oder vergessen wir sie, manchmal halten wir sie fest. Und genau davon erzählt Disney seit Jahrzehnten in bunten Bildern, in großen Liedern, in ikonischen Filmen. Unter dem Motto „Follow Your Dreams“ war die Show-Reihe „Disney in Concert“ jetzt in Mannheim zu Gast. Und was in der SAP Arena passierte, war weniger ein Konzert, sondern mehr ein gemeinsames Erinnern.

Es ist der frühe Freitagabend: Beim Einlass stehen Familien, Freundesgruppen, Pärchen. Mickey-Mouse-Ohren blitzen, Disney-Hoodies mit Simba, Arielle oder Olaf stehen in langen Schlangen. Wer heute hier ist, kommt nicht nur, um Musik zu hören. Es geht darum, sich gemeinsam zu erinnern: an das Kleinkind auf dem Wohnzimmerteppich, das zum ersten Mal „Let it go“ singt. Oder an das Kinoerlebnis, bei dem der Vater still wurde, als Mufasa starb.

Weckerlins Stimme streichelt geradewegs den Raum

Drinnen beginnt der Abend mit der „Disney Memories Ouvertüre“. Peter Pan, Cinderella und Belle huschen über die Leinwand. Dazu kommen erste Töne vom Hollywood Sound Orchestra unter der Leitung von Wilhelm Keitel. Dann betritt Sängerin Sabrina Weckerlin die Bühne. Sie steigt sanft mit „Waiting on a Wish“ aus „Snow White“ ein. Ihre Stimme streichelt den Raum, und für einen Moment hält alles inne.

Moderator Daniel Boschmann bringt die Halle dann zum Lachen: „Lasst die Emotionen raus!“, ruft er - und die Halle tobt. Denn bei Disney geht es nie nur um Prinzessinnen und Abenteuer. Es geht ums Fühlen, ums Hoffen und darum, dass man sich erlaubt, gerührt zu sein. Auch, wenn man längst erwachsen ist.

Sängerin Sabrina Weckerlin hatte großen Anteil daran, dass die Disney-Show in Mannheim so gut ankam beim Publikum. © picture alliance/dpa

Die Songs kommen Schlag auf Schlag: „Vaiana“, „Tarzan“, „Mulan“, „Ratatouille“, „Die Schöne und das Biest“, „Die Eiskönigin“, „Der König der Löwen“. Die Stimmen von Elindo Avistia, Chasity Crisp, Gonzalo Campos López, Abla Alaoui, Alexander Klaws und Sabrina Weckerlin tragen die Geschichten. Manchmal wird es laut und euphorisch, dann wieder still wie bei „Dir gehört mein Herz“ ( aus „Tarzan“) oder „Reflection“ („Mulan“). Auch das Orchester selbst bekommt Raum: Eine Szene aus „Findet Nemo“ wird rein instrumental erzählt – und wieder macht sich Nostalgie breit.

Dann entsteht ein besonders schöner Moment: Es erklingt „Dos Oruguitas“ aus „Encanto“. Gonzalo Campos López singt den Song auf Spanisch. Die Leinwand zeigt Szenen des Films, das Licht wird warm und weich. Es geht um Herkunft, um Wandel und um das, was bleibt. Zwischendurch schnipst das Publikum beim Jazz aus „Ratatouille“, singt bei „Let it go“, schweigt bei „He Lives in You“. Man merkt: Jeder hier hat einen Lieblingsfilm, einen Lieblingsmoment, der plötzlich wieder da ist. Auf der Leinwand. Im Orchester. Im Bauch.

Einen Abend lang einfach nur fühlen

Zum Schluss kommt dann die Stimmungsnummer schlechthin: „High School Musical“ und der Song „We’re All in This Together“. Alle stehen, viele tanzen, manche filmen, andere genießen den Augenblick mit geschlossenen Augen.

Zum Schluss ist klar: „Follow Your Dreams“ ist hier kein Werbespruch. Es ist ein Satz, der bleibt. Vielleicht, weil er uns daran erinnert, dass Träume manchmal gar nicht so weit weg sind, sondern genau hier: in einer Halle voller Menschen, die sich trauen, für einen Abend einfach nur zu fühlen.

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