Kunst

Akademie der Bildenden Künste zieht in den Jungbusch

Die frisch gegründete Akademie der Bildenden Künste Mannheim freut sich über neue Räumlichkeiten. Selbstverständlich geht es in den Jungbusch.

Von 
Susanne Kaeppele
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Die Akademie der Bildenden Künste hat im Jungbusch eine neue Heimat gefunden. © Claus Stolz

Mannheim. Jetzt geht‘s Schlag auf Schlag: Die neu gegründete Akademie der Bildenden Künste Mannheim (ABK) ist im Vereinsregister eingetragen und hat – noch viel wichtiger – neue Räume gefunden! Die ehemaligen Kulturbrücken in der Böckstraße im Jungbusch werden das neue Domizil für Kunstschaffende aller Altersklassen. Beim Treffen mit den Dozenten Claus Stolz und Kathleen Knauer, die auch die Vereinsvorsitzenden sind, weiteren Dozentinnen und etlichen Studierenden wird der Flow deutlich, der das ganze Projekt trägt. Wie schon in der Ausstellung im ehemaligen Gravis deutlich wurde, funktioniert im Moment alles sehr gut! Die Stadt Mannheim unterstützte mit der temporären Bereitstellung der Räume in N 1, aber von allen Seiten kommen Hilfe und Aufmunterung, auch finanzieller Art.

Ein sehr gutes Zeichen ist, dass alle Dozentinnen und Dozenten geblieben sind, sprich: Der Zusammenhalt ist groß, alle wollen eine neue Akademie. Auch wenn es im Moment noch keine Honorare gibt, stattdessen sehr viel Arbeit, weshalb auch Helfende aller Art gebraucht werden, etwa für die Renovierung der neuen Räume, also: hauruck an die Pinsel! Aber auch die finanzielle Unterstützung bleibt weiterhin notwendig. Das Wichtigste: Bis zum 15. September können sich noch Interessierte an der Bildenden Kunst anmelden für das Vorstudium, vertreten sind alle Sparten der Kunst – von Zeichnung über Malerei und Fotografie bis Videokunst, Druckgrafik und natürlich Skulptur.

ABK Mannheim

Die neue Adresse: Böckstraße 21 im Jungbusch. Postadresse bleibt Seckenheimer Straße 110.

Semesterbeginn: 15. September, 15 Uhr, mit dem Empfang der neuen Studierenden des Vorstudiums. Für alle Studierenden und Freunde ist am Freitag, 19. September, von 15 bis 18 Uhr Open House und von 20 bis 22 Uhr Party.

Termine: Vom 17. bis 19. Oktober nimmt die ABK an der Lichtmeile im Alten Volksbad in der Neckarstadt teil, am Nachtwandel vom 24. bis 25. Oktober (Containerpark) teil.

Am 22. November wird die Ausstellung der ABK und Freunde im Xylon Museum in Schwetzingen eröffnet und im Dezember gibt’s eine Benefiz-Kunstausstellung bei theuer + scher r, Galerie am Wasserturm.

Mehr Informationen unter www.abk-ma.dekaepp

Der Jungbusch ist ein geeigneter Ort für Kunst und Kultur

Und die Umgebung ist natürlich großartig: Um die Ecke ist die Galerie Strümpfe, am Ende der Straße Port25 - Raum für Gegenwartskunst und das C-HUB, eine Straße weiter die Popakademie und ebenfalls in der Nähe das Atelierhaus Altes Güteramt. Schon immer leben Kunstschaffende und Musikerinnen und Musiker im Jungbusch, auch an malerischen Orten wie etwa Susanna Weber im Kurbad in der Beilstraße. Die neuen Räume sind zwar renovierungsbedürftig, aber der erste Raum mit etwa 50 Quadratmetern erstrahlt schon in hellem Weiß. Im hinteren Saal (70 Quadratmeter) fanden bis vor kurzem noch Konzerte statt, der ist noch ganz dunkel und wartet auf Pinsel und Farbe. Toiletten und eine kleine Küche sind gleichfalls dabei, früher haben hier manchmal Musiker übernachtet.

Aber jetzt zur ABK Mannheim: Kim Behm, die ja auch Port25 leitet und schon vorher an der FKAM (Freie Kunstakademie Mannheim) Kunstgeschichte unterrichtete, führt das neue Fach „Masterclass“ ein. Nicht nur das einsemestrige Vorstudium und das sich anschließende, insgesamt sieben Semester dauernde Hauptstudium wird es geben, sondern „auch eine ergänzende Vertiefung der künstlerischen Fragestellungen in einem neuen Format“, so die versierte Kunsthistorikerin.

Die Dozenten der Akademie der Bildenden Künste sind begeistert

Auch Claus Stolz zeigt im Gespräch Freude und Euphorie: „Über die Unterstützung von allen Seiten, fast alle temporären Hilfsangebote kamen von Außen auf uns zu, völlig neue Verbindungen taten sich so auf“, erzählt der Fotograf, der mit seinen Heliografien oder auch „Sunburns“ genannten Arbeiten bekannt wurde. Auch Kathleen Knauer, großartige Malerin, hat sich voll hinein gekniet: „Wie auch etliche Ehemalige der FKAM, die uns schon lange treu sind und auch jetzt dabei“, sagt die engagierte Vorkämpferin. „Das ist eine echte Solidargemeinschaft, mit den früheren Studentinnen.“ Und es geht noch weiter: „Auch Fritz Stier und sein Kunstverein Viernheim haben angefragt, alle sind interessiert und solidarisch“, freut sich Kathleen Knauer. Sofort eingetroffen ist etwa das Angebot von Kristina Hoge, die das Xylon Museum im Schwetzinger Schlossgarten leitet.

Aktzeichnen und Druckgrafik können während des gesamten Studiums freiwillig besucht werden. Regelmäßig bietet die Akademie Workshops in klassischen Drucktechniken wie Siebdruck, Lithografie und Radierung in Kooperation mit den Werkstätten des BBK Mannheim an. Also: Es geht jetzt richtig los!

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