Das Interview - Bandleader Mathias Grosch über die zweite Staffel von "Sing meinen Song", die am Dienstag auf Vox anläuft

"Wir lassen die Künstler strahlen"

Von 
Jörg-Peter Klotz
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Die Künstler der zweiten Staffel von "Sing meinen Song - das Tauschkonzert" (v.l.) Christina Stürmer, Tobias Künzel (Die Prinzen), Yvonne Catterfeld, Andreas Bourani, Daniel Wirtz, PUR-Sänger Hartmut Engler, Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen) und Xavier Naidoo.

© VOX/ Markus Hertrich

Der Deutsche Fernsehpreis, zwei Echos, eine der meistverkauften Platten des Jahres und für Live-Musik im Fernsehen ungeahnte Quoten - die Erwartungen sind hoch vor der zweiten Staffel von "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" (SMS). Sie läuft am Dienstag, 19. Mai, 20.15 Uhr, bei Vox an. Vorab sprachen wir mit dem Heidelberger Produzenten Mathias Grosch, der wie im Vorjahr die exzellente Live-Band der Show leitet und die Songs für die Stars arrangiert.

Herr Grosch, Sie haben gerade die Platte zur zweiten Staffel von "Sing meinen Song" abgemischt. Spürt man dabei besonderen Druck, nachdem der Vorgänger auch als CD extrem erfolgreich war?

Mathias Grosch: Nein. Denn unsere Band ist im letzten Jahr enorm gewachsen. Es ist also eher eine große Vorfreude zu spüren, endlich präsentieren zu dürfen, wie die Band jetzt klingt und wie sie die Künstler strahlen lässt.

Grosch's Eleven waren ja der "heimliche Star" der ersten Staffel. Tritt Ihre Band jetzt mehr in den Vordergrund?

Grosch: Es wird weiterhin so sein, dass die Protagonisten die Sänger sind, die Xavier Naidoo eingeladen hat. Aber es wird wohl häufiger mal eine Totale geben, so dass man die Live-Situation nachvollziehen kann.

Ihre Arrangements waren eine der Hauptattraktionen - wie erarbeiten Sie die? Da haben Popstars doch sicher ihren eigenen Kopf?

Grosch: Normalerweise kommen die Künstler zu mir ins Studio, zwei Tage lang, ganz alleine. Da habe ich vorher schon einmal ein bisschen herumgesponnen, sie vielleicht auch. Dann steckt man die Köpfe zusammen, um eine Idee zu erarbeiten, wie dieser Song am besten zu diesem Sänger passt. Danach trifft man sich erst bei den Proben wieder, wo wir dann das fertige Arrangement einüben. Darüber haben sich alle immer gefreut und sich gern drauf eingelassen.

Wie kommt es, dass Sie ein Spektrum von Alternative Rock à la Guano Apes bis Pur abdecken?

Grosch: Das liegt an meinem musikalischen Werdegang, der geprägt von meiner Familie ist. Von meinen Eltern kamen erst mal Klassik, die Beatles und Pink Floyd, von meinem Bruder in den 80ern Metal, und ich begann, Police und Sting zu hören. Auch Grunge habe ich als Teenager aufgesaugt, bevor ich dann durch das Instrument Klavier auf den Jazz zugesteuert bin. Außerdem liebe ich jede Art von Musik. Mit zwei Ausnahmen, aber die sage ich nicht laut.

Wir verraten es keinem . . .

Grosch: Na gut, richtigen Hardcore-Schlager und schranzigen Techno. Sobald Herz und Hirn nicht mehr dabei sind, sehe ich es als Beleidigung für die Kunstform Musik an.

Kann man schon etwas von den Aufzeichnungen der zweiten "SMS"-Staffel verraten? Was war die größte Überraschung für Sie?

Grosch: Man hat relativ schnell gemerkt, dass bei einer Musik-Show die Karten immer neu gemischt werden. Es wird anders sein als beim letzten Mal. Andere Künstler, andere Charaktere, andere Themen. Aber auch wieder sehr emotional. Und sehr respektvoll. Jeder wollte zeigen, dass er die Songs des anderen schätzt. Es wurde insgesamt vielleicht noch etwas mehr gelacht, wofür vor allem die Prinzen verantwortlich waren. Ansonsten waren die Umstände vor Ort sehr extrem - von extrem kalt bis zu kleineren Buschbränden.

Wie hat sich Hartmut Engler von Pur eingefügt? Von den Verkaufszahlen her hätte er ja das größte Geweih im Gepäck . . .

Grosch: Hartmut hat erst mal alle mit auf Schalke eingeladen. Großes Kino. Vor allem für mich, der ihn schon mit zehn Jahren das erste Mal live gesehen hat - damals noch mit Opus, an meiner Schule.

Ist wieder so ein Moment dabei wie Naidoos Interpretation von "Amoi seg' ma uns wieder", der allen die Tränen in die Augen treibt?

Grosch: Hmm . . . Jein. Das wäre zu berechnend. Es gibt schon sehr emotionale Momente. Für mich war die eigentliche Überraschung . . . ich sage mal nur so viel: Die Christina Stürmer ist eine ziemliche Rampensau.

Welche Folge darf man auf keinen Fall verpassen?

Grosch: Keine! Jeden Abend gibt es sieben musikalische Juwelen, auf die wir als Band sehr stolz sind. Deshalb möchte ich, dass alle die gleiche Aufmerksamkeit bekommen.

Gibt es die Chance, Ihre Band mal live zu sehen?

Grosch: Wir arbeiten daran . . .

Mathias Grosch und "Sing meinen Song - das Tauschkonzert"

Die im März in Südafrika aufgezeichnete zweite Staffel von "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" läuft ab 19. Mai dienstags um 20.15 Uhr bei Vox. Die erste Folge fokussiert auf die Songs von Yvonne Catterfeld.

Mathias Grosch stammt aus dem unterfränkischen Bad Kissingen. Von 1998 bis 2002 studierte der Wahl-Heidelberger Jazz Piano an der Mannheimer Musikhochschule bei Joerg Reiter. 2004 gründete er sein eigenes Tonstudio, Groschton Musikproduktion, das er im Studiokomplex von Naidoo/Herberger betreibt.

Für seine "Sing meinen Song"-Band Grosch's Eleven rekrutierte er Musiker aus der Region: Dominik Krämer (Bass), Markus Vollmer (Gitarren), Daniel Stelter (Saiteninstrumente), Mario Garruccio (Drums), Christoph Moschberger (Trompete), Axel Müller (Saxophone), Johannes Goltz (Posaune), Katja Friedenberg, Laura Bellon (Gesang), Tilman Bruno (Percussion).

Die CD zur zweiten Staffel erscheint am 5. Juni, mit 14 beziehungsweise 28 Songs. jpk

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