Kinder- und Jugendliteratur

Weinheimer Peter-Härtling-Preis geht an Juliane Pickel

Von 
Juergen Drawitsch
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Härtling-Preis-Gewinnerin Juliane Pickel. © Carla Deiters

Als Jury-Vorsitzender Tilman Spreckelsen gestern bei der ersten digitalen Verleihung des Peter-Härtling-Preises seine Laudatio beendet hatte, ging es Autorin Juliane Pickel (Bild) für einen Moment so wie ihrer Hauptfigur Daniel, der am Ende ihres Romans „Krummer Hund“ sagt: „Ich schaffe es, nicht zu heulen, aber ich bin kurz davor.“

Der Gewinnerin des 19. Peter-Härtling-Preises für Kinder- und Jugendliteratur der Stadt Weinheim sei ein „packendes, schwebend hoffnungsvolles Buch“ gelungen, in dem „Ästhetik und Ethik ein Bündnis eingehen“, sagte Spreckelsen. Die 1971 in Ratingen geborene Schriftstellerin war bei der Preisverleihung auf dem YouTube-Kanal im Internet aus Hamburg zugeschaltet. Moderatorin Sarah Beicht verriet sie, dass sie die Bücher ihres Verlags Beltz & Gelberg in der Jugend begleitet haben. „Ich freue mich, dass es dieser Verlag und dieser Preis geworden ist“, sagte sie. Er sei Wertschätzung und Anerkennung für zweieinhalb Jahre Arbeit, die in „Krummer Hund“ stecken.

Auch mit Krimi-Aspekten

Im Gespräch mit Juliane Pickel arbeitete Sarah Beicht auch den Aspekt heraus, dass in dem 264 Seiten umfassenden Jugendbuch mehrere Genres stecken - von der Familien- und Freundschaftsgeschichte bis zu Aspekten eines Kriminalromans. Es geht um Wut, um schwierige Mütter, verschwundene Väter, um Tierärzte und Blackouts, um Misstrauen, einen Verdacht, um Freaks, Freundschaft und um so etwas wie Familie, fasst es Juliane Pickel auf ihrer Internetseite zusammen. Der mit 3000 Euro dotierte Peter-Härtling-Preis wird seit 1984 alle zwei Jahre für ein bisher unveröffentlichtes Kinder- und Jugendbuchmanuskript von der Stadt Weinheim und Beltz & Gelberg verliehen - zum ersten Mal am gestrigen Sonntag digital.

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