Kunst - Raum S 4, 17 zeigt Werke der Freien Kunstakademie

Vielfalt aktueller Bildhauerei

Von 
Susanne Kaeppele
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Selten wird so viel Bildhauerei und Plastik ausgestellt wie derzeit im Raum S 4, 17. Die Freie Kunstakademie Mannheim ließ den Dozenten Francisco Klinger Carvalho und neun seiner Studierenden die ehemalige Stadtgalerie bespielen. Die Praxis der Bildhauerei heute unterscheidet sich sehr von den vergangenen Jahrhunderten, in denen Marmor, Bronze und Gips die Hauptrolle spielten. So ist jetzt viel Installation zu sehen, aber auch Arbeiten aus Kunststoff, keramischen Fundstücken und Holz.

Klinger Carvalho überzeugt mit einer Arbeit aus schwarzem Metallgestell mit eingelegtem Spiegel, der die Decke in Rottönen reflektiert und beim Betrachten einen Sog erzeugt, der sich nicht vollkommen befriedigen lässt. In ein ähnliches Feld scheint Gabi Bley zu reisen, die mit ihren sich auf Drähten bewegenden Gesichtsabformungen den Tod evoziert. Fritzi Haußmann beschäftigt sich in „Lost movements“ mit dem Raum an sich, dazu nutzt sie nicht nur schwarze Fahrradschläuche, die Luft einführen, sondern erweckt Faszination mit Formen, die zunächst unverständlich wirken, sich dann aber als mit Wasser gefüllte Säcke entpuppen. Sehr originell!

Fäden umspinnen einen Stuhl

Eher mit der traditionellen Skulptur im Raum beschäftigen sich Bernhild Hofherr und Gisela Weiss, wohingegen Stefan Wiegands „Tellertürme“ das Gebiet der Assemblage betreten. Der Transformation sind Christine Druskeits und Nadine Begers Werke zuzuordnen. Gerhard Rieken wiederum findet zwei auratische Formen, die einfach nur „zwei“ betitelt sind, und Birgit Jung stellt einen Stuhl in den Mittelpunkt, den Wollfäden umspinnen. Eine sehr vielfältige Ausstellung!

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