Show

Swinging Charity Gala mit Thomas Siffling in Mannheim

Mit der Swinging Charity Gala haben Künstlerinnen und Künstler in Mannheim das Bildungsprojekt Campus Neckarstadt-West unterstützt. Dabei stand neben jazziger Musik auch ein Kriminalfall auf dem Programm

Von 
Tanja Capuana
Lesedauer: 
Gastgeber Thomas Siffling (ganz rechts) mit allen Akteurinnen und Akteuren des Abends auf der Bühne des Alten Kinos Franklin. © Tanja Capuana

Beschwingte Musik liegt in der Luft: Das Alte Kino Franklin hat sich am Sonntagabend in einen urigen Jazz-Club verwandelt. In Kooperation mit allen sechs Rotary Clubs Mannheim hat der lokale Jazzmusiker Thomas Siffling zu einer kurzweiligen Swinging Charity Gala eingeladen.

Bei der Wohltätigkeitsveranstaltung unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) zugunsten des Bildungsprojektes Campus Neckarstadt-West sind hochkarätige Künstlerinnen und Künstler aufgetreten. Mit dem Projekt soll die Sprachvermittlung für Vor- und Grundschulkinder gefördert werden. Knapp 400 Gäste sind der Einladung gefolgt.

Stilvolles Event mit humoriger Moderation des Gastgebers

Mit dem heiteren „The Way You Look Tonight“ eröffnet das Daniel Prandl Quartett virtuos den musikalischen Abend. „Neckarstadt-West ist ein Stadtteil, der herausfordernd, aber auch ein sehr schöner Ort ist“, sagt Stadtrat Markus Sprengler (SPD) zur Begrüßung, bevor Gastgeber Siffling in schwarzem Smoking mit seiner humorig-schnoddrigen Art die Moderation übernimmt. „Wir freuen uns, dass viele unserer Einladung gefolgt sind und sich gut angezogen haben“, spielt er scherzend auf den Hinweis „Um Abendgarderobe wird gebeten“ an. „Die wenigen, die sich nicht in Schale geworfen haben, sind natürlich auch herzlich willkommen.“ Sie hätten allerdings den Moment verpasst, in dem sie sich im Spiegel ein bewunderndes „Seh ich geil aus“ hätten entgegnen können. „Aber es gibt bestimmt mal wieder eine andere Möglichkeit, und dann wissen Sie, was zu tun ist.“

Nach seiner witzigen Begrüßung stellt der Mannheimer jedoch klar, dass der Fokus des stilvollen Events die Förderung des Bildungsprojektes sei. Sprache sei ein wichtiges Mittel der Integration. „Das wollen wir heute musikalisch zelebrieren und dabei dieses Projekt unterstützen“, betont Siffling.

Mit dem Auftritt von Uwe Eikötter startet das vielfältige Programm. Der Opernsänger intoniert den fröhlichen Dean-Martin-Klassiker „Ain’t That A Kick In The Head“ mit viel Gefühl. Im zweiten Teil des Abends bringt er zusammen mit Marc Marshall und Sprengler „Straighten Up And Fly Right“ von Sammy Davis Jr. auf die Bühne.

Marshall verzaubert als Solist mit seiner souligen Stimme, mit der er viel Gefühl transportiert. So sorgt er neben der jazzigen „Honey Pie“-Adaption von den Beatles auch mit der Joe-Cocker-Ballade „You Are So Beautiful“ für Gänsehaut. Janice Dixon interpretiert unter anderem „Oh, Lady Be Good!“ von George und Ira Gershwin mit einer großen Portion Pathos. Sprengler hüllt unter anderem „Wish You Were Here“ in ein neues, bluesigeres Klanggewand. Gastgeber Thomas Siffling greift selbst zur Trompete und sorgt mit seinem melancholischen „One Hand Clapping“ für eine packend-mystische Atmosphäre.

An diesem Abend steht jedoch nicht nur Musik auf dem Programm. Die Schriftstellerin Britta Habekost entführt die Gäste mit ihrem Werk „Melodie des Bösen“ in die französische Hauptstadt der 1920er Jahre – eine Epoche, in der Jazzmusik eine wichtige Rolle spielte. Kommissar Julien Vioric macht dabei nicht nur Bekanntschaft mit dem Trompeter Jean, sondern muss sich auch einem mysteriösen Verbrechen stellen. Mit ihrer sanften und melodiösen Stimme liest Habekost zwei Kapitel vor. Als Finale servieren alle Protagonisten „It Don’t Mean A Thing (If It Ain’t Got That Swing)“ von Duke Ellington in fetziger Manier. Nach der Zugabe „Route 66“ ernteten die Künstlerinnen und Künstler tosenden Applaus.

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke