Festival

Stimmungsvoller Start des Mannheimer Maifeld Derbys

Der Start des Mannheimer Maifeld Derbys ist nicht ins Wasser gefallen, wie befüchtet. Der Himmel ist zwar grau, die Stimmung aber trotzdem gut, was nicht zuletzt an diesen besonderen Acts liegen mag, die das Festival eröffnen

Von 
Martin Vögele
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Die Stimmung ist gut beim Start des Maifeld Derbys. © Rudolf J. Uhrig

Mannheim. „Die Luft gehört denen, die sie atmen“ von der Kölner Kult-Polit-Band Floh de Cologne, lautstark gesungen aus Dutzenden von Chor-Kehlen, gibt das akustische Startsignal für das Maifeld Derby. Von Freitag bis Sonntag wird das Musik- und Kulturfestival zum 13. Mal auf dem Mannheimer Maimarktgelände rund ums Reitstadion sein farbenreiches Klangspektrum entfalten. Rund 5000 Besuchende werden pro Tag erwartet, die auf fünf Bühnen ein internationales künstlerisches Aufgebot mit insgesamt knapp 70 Acts erwartet.

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Eine halbe Stunde vor Programmbeginn finden wir die örtlichen Gegebenheiten indes noch in ruhiger, entspannter Atmosphäre vor - bei etwas trüber, aber angenehm temperierter Witterung; hier und dort finden noch letzte Aufbau- und Vorbereitungsarbeiten statt. Mit dieser Ruhe ist es indes vorbei, als der eingangs angerissene Chor für Menschen die nicht singen können (und dessen Eigenschreibweise sich selbstbewusst gegen eine Kommasetzung stemmt) - wie schon im Vorjahr - auf der Open-Air-Bühne das Festival eröffnet.

Mit viel Leidenschaft für den musikalischen Ausdruck

Die 2022 am gemeinnützigen Mannheimer Freizeit- und Kulturprojekt Alter gegründete Gesangsgruppe hat sich in freier Joseph-Beuys-Bonmot-Variation das Credo „Jeder kann Künstler sein“ zu eigen gemacht. Ausgefeilte Gesangstechnik wird mithin ausdrücklich weder erwartet noch vorausgesetzt, vielmehr steht, sagen wir mal: die Leidenschaft zum freien, hingebungsvollen musikalischen Ausdruck im Vordergrund. Oder wie die Initiatorin und Chor-Co-Leiterin Julia Alicka einmal formulierte: „Wir können nicht singen. Wir wollen singen.“ Und das geschieht hier - unterstützt von einer bis zu sechsköpfigen Band - auch mit beherzter Verve und voller Stimmbandkraft. Sei es bei klassischen Polit-Rock-Songs wie „Der Traum ist aus“ oder dem mit eindrucksvoller Inbrunst geschmetterten „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ aus dem Hause Ton Steine Scherben, sei es auf Nina Hagens Spuren mit „Du hast den Farbfilm vergessen“, bei „Eisbär“ von Grauzone oder beim Jeans-Team-Song „Das Zelt“.

Heimspiel für Sängerin und Songschreiberin Piya

Ebenfalls ein Heimspiel hat kurz darauf die Sängerin und Songschreiberin Piya, bürgerlich Pia Bornitz. Die gebürtige Heidelbergerin und Studentin an der Mannheimer Popakademie hat vergangenes Jahr ihr Kurzalbum „Pur“ veröffentlicht; hier lässt sie ihren zerbrechlich-intensiven, feinfaserigen Pop zusammen mit ihrer Band nun live über die Parcours-d’Amour-Bühne wehen.

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Eine etwas längere Anreise hat die in Sachsen-Anhalt beheimatet Band Sorry3000 in Kauf genommen - glücklicherweise! Denn auf der Open-Air-Bühne changieren die Musiker um Sängerin Stefanie Heartmann, die es mit ihrem neuen Langspieler „Grüße von der Überholspur“ unlängst zum „Spiegel“-Album der Woche gebracht haben, in wunderbar doppelbödiger Manier zwischen Post-Punk und subversivem Andreas-Dorau-NDW-Pop. Insofern: mittelmäßiges Wetter, toller Derby-Start!

Freier Autor

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