Die Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung in Frankfurt am Main verleiht ihren Friedenspreis 2024 an den in Mannheim geborenen und in Tel Aviv lehrenden Soziologen Natan Sznaider. Das teilte die Stiftung mit. Der Friedenspreis würdigt literarische publizistische und kulturelle Bemühungen um den Frieden in Israel und darüber hinaus in der ganzen Welt. Er wird alle drei Jahre vergeben und ist zurzeit mit 50 000 Euro dotiert. Zu den bisherige Preisträgern zählten Shimon Peres (2001), Avi Primor (2012), Tom Segev (2015), Lizzie Doron mit Mirjam Pressler (2018) und Joseph Croitoru (2021).
Natan Sznaider, 1954 als Sohn von aus Polen stammenden Überlebenden des Holocaust in Mannheim geboren, ging mit 20 Jahren nach Israel, wo er nach der Arbeit in Kibbuzim an der Universität Tel Aviv Soziologie, Psychologie, Philosophie und Geschichte studierte. 1984 wechselte er an die Columbia University New York. Dort wurde er 1992 mit einer Arbeit über die „Sozialgeschichte von Mitleid“ promoviert. Von 1994 bis 2023 lehrte er als Professor für Soziologie und Soziologie des Holocaust an der Akademischen Hochschule Tel Aviv. Sznaider prägte den Begriff der „kosmopolitischen Erinnerung“ (2001/2007) im globalen Zeitalter. Mit „Gedächtnisraum Europa“ (2008) entwarf er anhand von Hannah Arendts Schriften eine jüdische Perspektive auf Kosmopolitismus im 21. Jahrhundert.
Die Preisverleihung findet laut Mitteilung am 26. Mai 2024 im Ignaz Bubis-Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt statt; die Laudatio hält der Münchner Historiker Michael Brenner. kur/red
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