Von der Liebe und der Traurigkeit - kurz, dem ganz großen Gefühl - handeln die Lieder des Jungmusikers Michael Schulte, der am vergangenen Freitag bei seiner "Grow old with me"-Tour etwa 300 Zuhörer im Mannheimer Capitol unterhielt. Authentisch und bodenständig gab sich der 22Jährige, was vom durchschnittlich jungen Publikum mit Gesangseinlagen und tosendem Applaus honoriert wurde. Auch Line Up Daniel Rauschenberger kam prima an. Mit rauchiger Stimme gab er gefühlvolle Gitarren-Popmusik zum Besten, die die Geschichten des Alltags in deutscher Sprache wieder gab.
Über 33,5 Millionen Klicks auf dem Internet-Videoportal YouTube ebneten Michael Schulte den Einzug in die Musikbranche. Seine Gitarren-Gesang-Coverversion von "Somebody that I used to know" von Gotye sahen über vier Millionen Menschen. Zuletzt wurde er Drittplatzierter des TV-Formats "The voice of germany".
Doch seither ist viel Zeit vergangen. Schulte ist erwachsener geworden, hat Bühnenerfahrung gesammelt und sich eine Fangemeinde in ganz Deutschland erschlossen. Etwa 300 von Ihnen feierten daher am vergangenen Freitag den Singer und Songwriter aus Dollerup bei Flensburg im Mannheimer Capitol. Mit Songs aus seinem jüngsten Album "wide Awake" wie etwa "I never said iI loved you" oder "run away" zielt der 22Jährige vor allem auf eins ab: Das ganz große Gefühl. Kein Wunder also, dass sich das überwiegend junge Publikum da zum Mitsingen, Mitwippen und Applaudieren auffordern ließ. Doch auch Line Up Gitarrist und Sänger Daniel Rauschenberger hatte mit seinen Songs "Es geht immer weiter", "Hannover nicht Hollywood" oder "Alles fließt" gut vorgelegt.
Nachdenklich, melancholisch - doch mit positiver Richtung, so gelang es den Musikern ihre Zuhörerschaft zum Nachdenken anzuregen. Sehnsucht nach Sicherheit und Stabilität, der Möglichkeit aus dem Alltag auszubrechen und die eigenen Emotionen zu respektieren und zu erforschen - all dies thematisierten ihre Songs und lieferten so großes Identifikationspotenzial. mei
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/kultur_artikel,-kultur-songs-mit-identifikationspotenzial-_arid,441496.html