Zelt-Festival

Silbermond in Mannheim: Nostalgische Zeitreise mit viel Gefühl

Silbermond hat das Publikum beim Zelt-Festival Rhein-Neckar mit Klassikern und neuen Hits begeistert. Frontfrau Stefanie Kloß wendet sich zwischendurch mit emotionalen Worten an die Fans

Von 
Tanja Capuana
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Liebt die Bühne: Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß gibt beim Konzert im Rahmen des Zeltfestivals alles. © Rudolf J. Uhrig

Mannheim. Ihr Markenzeichen sind intelligente Texte, gepaart mit Melodien, die man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt: Silbermond hat sich bereits vor mehr als 20 Jahren in der deutschen Musikszene etabliert. Derzeit zieht das Quartett im Rahmen ihrer „Auf Auf“-Tour durch Arenen. In Mannheim ist die Gruppe am Sonntagabend auf dem Zeltfestival Rhein-Neckar aufgetreten. Mit ihren Klassikern aber auch neuem Liedmaterial haben die gebürtigen Sachsen die Besucher zum Mitsingen, Tanzen und Jubeln gebracht.

Während es im Freien immer wieder heftig regnet, scheint der Sommer im Zelt Zuflucht gesucht zu haben. Denn die schönste Jahreszeit ist zum Greifen nah, wenn das Quartett mit der Midtempo-Nummer „Kleid aus Hoffnung“ das Konzert eröffnet. Das liegt unter anderem an der frischen Art von Stefanie Kloß, die es spielerisch schafft, das Publikum zu unterhalten. Gemeinsam mit Bassist Johannes Stolle, Gitarrist und Lebenspartner Thomas Stolle sowie Schlagzeuger Andreas Nowak rückt sie den Alltag in den Hintergrund.

Musikalische Reise mit Nostalgie beim Zelt-Festival in Mannheim

„Wir freuen uns wahnsinnig nach so langer Zeit wieder bei euch zu sein“, ruft die Sängerin in die Menge. In der Welt gehe es ziemlich hitzig zur Sache, findet die 39-Jährige. „Aber wir können heute Abend hier stehen und entscheiden, was für ein Moment das wird. Sie fände es schön, wenn die Leute aus diesem Abend etwas machen würden, das nicht gleich wieder vergessen sei. „Wenn wir wirklich was daraus machen, was am Ende bleibt.“

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Die Gruppe nimmt die Gäste mit auf eine musikalische Reise, die eine bittersüße Nostalgie mit sich bringt. Wenn Kloß in der Ballade „Durch die Nacht“ davon singt, wie unerwiderte Gefühle für eine geliebte Person sie nicht einschlafen lassen, spürt man den Herzschmerz fast körperlich. In ihrem Hit „Symphonie“ geht es um das Ende einer Beziehung, in der sich das Paar nichts mehr zu sagen hat. Das ruhige Stück „Krieger des Lichts“ macht Mut, an sich zu glauben und für sein Glück zu kämpfen.

Fröhliche Rockhymnen und emotionsgeladene Worte in Mannheim

Der neue Song „Auf Auf“ dagegen ist eine spritzig-leichte Nummer, die perfekt zum Sommer passt, gute Laune versprüht - und das Leben feiert. Das fetzige „Genauso“ macht Lust aufs Tanzen und versprüht 70er-Vibes. Die fröhliche Rockhymne „Verschwende Deine Zeit“ ist schon 20 Jahre alt, hat aber in all der Zeit nichts von seinem Charme verloren.

Nicht fehlen darf „Leichtes Gepäck“, das zu Gedanken darüber anregt, worauf es im Leben ankommt. In die Zugabe packen die Musiker unter anderem die Liebesballade „Das Beste“ sowie das energiegeladene „Bestes Leben“.

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Wenn sie ihre Lieder präsentiert und dabei voller Elan über die Bühne springt, wirkt Kloß in ihrem schwarzen Outfit und Lederjacke wie ein cooles Rockchick. Doch sobald sie sich mit ihren zahlreichen Anekdoten ans Publikum richtet, verwandelt sie sich blitzschnell in eine Person, die wohl jeder gern zur besten Freundin hätte. Per Stagediving erreicht die Künstlerin die hintere Bühne, von wo aus sie und die Band mehrere Lieder performen.

Die melancholische Ballade „Zusammen Abschied“ erinnert an die Pandemie. Kloß scherzt über ihren „Frosch im Hals“. Sie gesteht gerührt, wie sehr sich darüber freut, dass die Fans in all den Jahren noch auf Konzerte der Band kommen und bedankt sich dafür. „Es ist was Besonderes, wenn man mit Musik kreativ sein kann.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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