Der in Landau wohnende Fotograf Martin Blume ist am 10. März überraschend gestorben, zwei Tage nach der Vernissage zu seiner großen Ausstellung über Auschwitz, an der er schon nicht mehr teilnehmen konnte. 1956 in Herrsching/Ammersee geboren, kam er erst auf dem zweiten Bildungsweg über die Psychologie zur Fotografie. Blume machte sich über die Jahre einen Namen durch künstlerische Schwarzweiß-Fotografie in großen, analogen Formaten, die in viele Sammlungen Eingang fand und in etlichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert wurde.
Von Verdun bis Auschwitz
Ursprünglich als Chemikant ausgebildet, hatte er sich ab 1986 mit der Großbild-Fotografie und dem Zonensystem des großen amerikanischen Fotografen Ansel Adams beschäftigt. Sein erster Katalog erschien 1993 in der Edition Quadrat in Mannheim (heute Edition Panorama). In den letzten Jahren beschäftigte er sich hauptsächlich mit den Hinterlassenschaften unserer kriegerischen Vergangenheit: Er fotografierte im KZ Struthof, in Verdun und zuletzt Auschwitz. Das Grauen noch einmal sichtbar, fühlbar machen, vorwiegend im Winter, damit er - wie er selbst sagte - sich besser und richtiger einfühlen konnte. Er hat es sich nicht leichtgemacht, und so sind große und harte Bilder entstanden, die ihn nicht vergessen lassen werden.
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