Schauspiel - "Let's fetz!" im neuen Rhein Neckar Theater

Rasanter Start

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Manchmal werden Träume wahr. Markus Beisel, der Autor, Choreograf, Regisseur, Stückemacher und Travestie-Darsteller alias Céline Bouvier, hat sich seinen Wunsch erfüllt: ein eigenes Theater. Mit einer schwungvollen Show wurde das Rhein Neckar Theater in der Angelstraße (Alte Seilerei) im Stadtteil Neckarau jetzt an den Start gebracht.

Großer Auftrieb, beste Stimmung im ausverkauften Theater mit der Loft-Atmosphäre. 199 Besucher passen - bequem - hinein, das Dachgebälk bleibt sichtbar in der Alten Seilerei, das Improvisieren und die harte Arbeit bis wenige Stunden vor der Premiere haben sich gelohnt, denn man fühlt sich wohl. Und Markus Beisel ist stolz, denn geschafft wurde alles in Eigeninitiative.

Den Show-Kracher namens "Let's fetz" hat selbstredend der Hausherr selbst konzipiert, und das Ding ist gut gemacht. Die Disco-Hits der 80er Jahre werden in eine lustige Geschichte eingebaut: Rita (Ewa Niren) und Slomka (Irena Moser-Müller) hüten die Kasse eines heruntergekommenen Supermarktes. Sie sind äußerst bequem, was den Filialleiter Dr. Grönland (Michael Hanreich) erbost. Außerdem ist Ole (Frank Walrab) unglücklich, denn der Metzger engagiert sich viel lieber für einen Tofu-Stand.

Voller Situationskomik

Nun ja, es kommt, wie es kommen muss, der Laden wird umstrukturiert und soll von einer großen Kette übernommen werden. Aber die "kleinen" Angestellten wehren sich und drehen den Spieß um. Das hat parodistische Züge in Sachen freier Marktwirtschaft; gespielt und gesungen wird temperamentvoll und witzig, voller Situationskomik und mit viel Humor. Einzig die Tonanlage ist noch nicht optimal ausgesteuert, aber das fällt deshalb kaum ins Gewicht, weil die Darsteller-Sänger wirkliche "Typen" verkörpern. Kurzum, die Einordnung "Show-Kracher" hat nicht zu viel versprochen, und Beisel darf zufrieden sein. Heftiger Premierenbeifall. B.E.

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