Jazz

Quincy Jones’ Spuren in der Rhein-Neckar-Region

Die Musiklegende Quincy Jones ist gestorben, doch in seinem Vermächtnis lebt der Produzent, Komponist, Arrangeur und Jazztrompeter fort. Auch in Mannheim und Ludwigshafen hat er Spuren hinterlassen

Von 
Georg Spindler
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Quincy Jones hat auch in der Rhein-Neckar-Region Spuren hinterlassen. Am Beginn seiner Karriere, mit gerade mal 20 Jahren, gehörte er zu einer legendären Besetzung der Lionel Hampton Big Band, die damals, 1953, auch in Mannheim auftrat. Der Schweizer Saxofonist Mario Schneeberger schreibt auf jazzdocumentation.ch, ein Fan habe ihm von einem Auftritt in einem Militär-Camp der US-Army in Mannheim berichtet, zu dem er eine Besuchserlaubnis hatte.

Das genaue Datum ist unklar, das Konzert fand zwischen dem 11. und 20. November 1953 statt. Legendär war das Orchester, weil der Trompetensatz aus drei zukünftigen Megastars des Jazz bestand. Seite am Seite spielten Quincy Jones, Art Farmer, der später als exzellenter Flügelhornist berühmt wurde und 71-jährig 1999 starb, sowie Clifford Brown, einer der stilbildenden Trompeter des modernen Jazz, er kam 1956 im Alter von nur 25 Jahren bei einem Autounfall ums Leben.

Mit seiner eigenen, nicht minder berühmten Big Band trat Quincy Jones am 15. März 1961 wieder in der Kurpfalz auf. Davon gibt es ein Tondokument, die CD „Live in Ludwigshafen 1961“ auf dem Label SWRmusic. Sie bietet mitreißenden, ungemein swingenden Orchester-Jazz, der in Jones’ raffinierten Arrangements die Tradition von Count Basie weiterführte. Die hochkarätig besetzte Band war ein kreativer Glanzpunkt im Schaffen von Quincy Jones – aber ein finanzielles Desaster. Das Herzensprojekt bescherte ihm Schulden in Höhe von 80 000 Dollar. Es war eine Lektion fürs Leben: Nie wieder sollte er in seiner Arbeit den kommerziellen Erfolg außer Acht lassen. 

Redaktion

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