Auszeichnung

Mannheims Ex-Schauspielchef Burkhard C. Kosminski ehrt dramatischen Nachwuchs

Ukrainische Autorin Lagushonkova in Stuttgart mit dem Europäischen „Nachwuchsdramatiker:innen Preis 2022“ ausgezeichnet

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Ralf-Carl Langhals
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Die ukrainische Dramatikerin Lena Lagushonkova in Stuttgart. © Björn Klein

Mannheims langjähriger Schauspieldirektor und späterer Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski ist ein Freund und Förder zeitgenössischer Dramatik. Nun wurde am Staatstheater Stuttgart, wo er seit der Spielzeit 2018/2019 in gleicher Funktion tätig ist, die ukrainische Autorin Lena Lagushonkova mit dem Europäischen „Nachwuchsdramatiker:innen Preis 2022“ ausgezeichnet. „Die diesjährige Preisträgerin zeigt, wie wertvoll die Arbeit der jungen Autorinnen und Autoren für das aktuelle Theatergeschehen, die Auseinandersetzung mit der Gegenwart und die Relevanz des Theaters sind“, sagte die baden-württembergische Kunstministerin Petra Olschowski (Grüne) laut einer Mitteilung des Schauspiel Stuttgarts in ihrer Festrede am Sonntagabend bei der Preisverleihung im Stuttgarter Kammertheater der Staatsgalerie.

Ein Preis mit großem Bruder

Der Nachwuchs-Preis ist sozusagen der kleine Bruder des erste seit 2020 vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit sagenhaften 75 000 Euro dotierten „Europäischen Dramatiker:innen Preis 2022“ des Landes Baden-Württemberg. Es ist, das sollte nicht unerwähnt bleiben, der bisher einzige Preis für dramatische Literatur in dieser Preisgeldhöhe. Unter der Schirmherrschaft von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann wurde dieser bereits im April diesen Jahres an die britische Dramatikerin Caryl Churchill für ihr feministisches Gesamtwerk verliehen.

Dramatisches aus der Ukraine

Diesjähriger Alleinjuror war der litauische Dramatiker, Essayist, Prosa- und Drehbuchautor, Journalist und Regisseur Marius Ivakevicius, der dort auch die Laudatio hielt.

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red
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Die Preisträgerin wurde in Stanyzja Luhanska geboren und studierte an der geschichtlichen Fakultät der Universität Luhansk. Zurzeit lebt sie in Polen. Ihr bisheriges Werk umfasst acht Stücke, die an Theatern in Kyiv, Charkiw und Odessa uraufgeführt wurden. Sie schreibt über das Leben in der Ukraine vor dem Hintergrund der gewaltsamen Veränderungen seit den 1990er Jahren, der Proteste auf dem Maidan und der Besetzung der Ost-Ukraine.

Von Mannheim nach Stuttgart

Der mit stolzen 25 000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vom Schauspiel Stuttgart vergeben und von der „SRH Holding, gefördert. Die SRH betreibt bundesweit private Hochschulen, Schulen und Fachschulen und bietet Menschen mit Krankheit oder Behinderung individuelle Bildungsangebote.

Der Vorstandsvorsitzende der SRH-Holding, der promovierte Mannheimer Rechtsanwalt und Honorarprofessor Christof Hettich, ist ein enger Vertrauter Kosminskis und war zu dessen Intendanz auch in Mannheim spendend und auch auf Podien im Nationaltheater in Erscheinung getreten, etwa als Initiator des 2016 gemeinsam aufgelegten Formats „Mannheimer Reden“, das 2020 zuletzt stattfand.

Redaktion Seit 2006 ist er Kulturredakteur beim Mannheimer Morgen, zuständig für die Bereiche Schauspiel, Tanz und Performance.

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