Mannheim. Manchmal ist Rita Falk auch Auftragskillerin. Als ihr hochpubertierender Sohn frustriert von der Schule heimkam und sagte: „Mama, du musst den Rektor umbringen“, dann habe sie das direkt erledigt. Im „Dampfnudelblues“. „Mittlerweile weiß die ganze Schule Bescheid, was mit dem ,Höpfl seim Köpfl’ gemeint ist“, schmunzelt Rita Falk. Die bayrische Autorin ist verantwortlich für die Romanserie mit mittlerweile 13 Kriminalfällen, die der Dorfpolizist Franz Eberhofer aus Niederkaltenkirchen aufgeklärt hat. Gemeinsam mit dem Schauspieler und Synchronsprecher Christian Tramitz („Bullyparade“, „Der Schuh des Manitou“, „Hubert und Staller“) und Moderator Florian Wagner ist sie jetzt auf Lesereise. Den Abschluss findet die Tour im Musensaal des Mannheimer Rosengartens. Die Fans im nahezu voll besetzten Saal feiern das Trio auf der Bühne, das unter dem Motto des Abends „Die Oma wird ned g’schubst“ sehr viel Hintergründiges und Kurioses zum Eberhofer sowie zur Entstehung der Romane und Filme zum Besten gibt. Außerdem liest Tramitz Szenen aus mehreren Eberhofer-Krimis.
Unterhaltsam und erfrischend
Das Trio hat Dutzende solcher Abende hinter sich, in ganz Deutschland und halb Österreich. Moderator Florian Wagner moderiert und stellt launig die Fragen. Falk und Tramitz antworten, als würden sie die Fragen zum ersten Mal hören. Das ist erfrischend, unterhaltsam und klingt spontan. Na ja, schließlich gibt es auch viel zu erzählen. Etwa, dass Rita Falk gar keine gute Gesprächspartnerin beim Essen im Gasthof ist, weil sie nur Ohren hat für die Gespräche an den benachbarten Tischen. „Wenn ich zwei Stunden neben einem Stammtisch gesessen bin, dann könnt ich einen neuen Eberhofer schreiben“, erklärt sie, woher sie die Inspiration hernimmt.
Überall gibt es kulinarische Köstlichkeiten
Zum Job gehören natürlich auch Tourneen, bei denen die neuen Filme und Bücher beworben werden. Und überall bekomme man die titelgebenden kulinarischen Köstlichkeiten kredenzt. Leberkäs-Semmel gehe ja noch. Aber als die ganze Crew zum Film „Sauerkraut-Koma“ gemeinsam im Bus unterwegs war, zeigten Bratwurst und Sauerkraut unterwegs ihre Wirkung. „Das war nicht schön“, erinnert sich Falk.
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Tramitz ist der Sprecher sämtlicher Eberhofer-Hörbücher, verleiht jedem Charakter seine eigene Sprachfärbung, hört deshalb auch immer gerne hin, wenn Dialekt gesprochen wird. In Mannheim sei er allerdings beim „Kurpelzisch“ gerade an seine Grenzen gekommen. Er habe noch gerätselt, ob das Sanskrit gewesen sei, was die Damen im Aufzug gesprochen hätten. „Ich habe nur die Melodie verstanden, aber nicht die Worte“, gesteht er.
Die Hörbücher spricht er nach eigener Aussage in rund vier Tagen ein, ohne das Buch indessen vorher gelesen zu haben. Das würde ihm die Spontaneität beim Einlesen nehmen, sagt er.
Für Eberhofer-Fan Katrin endet der Abend im Musensaal übrigens mit einem schönen Geschenk. Weil sie bei der Rätselfrage die Namen aller drei Kinder von „Heizungspfuscher“ Flötzinger richtig beantworten kann, spricht ihr Tramitz einen Text aufs Handy für die Mailbox - mit der Stimme der Oma Eberhofer.
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