Pop - Thomas Godoj und Band in der Alten Seilerei Mannheim

Mit Herzblut gerockt

Von 
Martin Vögele
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Man glaubt es ihm gern, dass Thomas Godoj (Bild) reichlich "Herzblut" in seine Kunst investiert, wie der Musiker denn auch einen seiner Songs betitelt hat. Mit ihm liefert er in der Zugabe bei seinem Auftritt in der Alten Seilerei Mannheim zugleich die beste Nummer des Abends ab: ein über flirrend zischelndes Beckenspiel eingängig rockendes, von leichter Melancholie umwehtes Stück, das der 37-Jährige mit seiner charakteristisch dunklen Stimme einprägsam singt.

Eine Hingabe, die von Godojs Fans offenkundig bereitwillig unterstützt wird, auch wenn das Konzert mit seiner Band eher überschaubar besucht ist. 2014 sei für den Mann, der 2008 die Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" gewonnen hatte, ein "sehr, sehr aufregendes Jahr" gewesen, rekapituliert er auf der Bühne. Eines, in dem er mit Erfolg eine sogenannte Crowdfunding-Aktion gestartet hatte, bei dem seine Fans ihm Projekte finanzierten. Dadurch konnte er sein fünftes Studioalbum "V" sowie den Akustik-Langspieler "V'stärker aus" verwirklichen.

Mal rotzig, mal entspannt

Demnächst starte ein weiteres Crowdfunding. Dass dies eine künstlerisch verlässliche Anlage sein dürfte, belegt Godoj mit einem straffen zweistündigem Deutschrock-Auftritt, in dem etwa "Ein Tag im Leben eines anderen" mit geradezu rotziger Verve hervorsticht. Auch "Kerle" ist knackig akzentuiert, "Wo wir sind", kommt recht entspannt daher. "Notizen" hält einiges an Gefühl parat und die Debüt-Album-Single "Helden gesucht" ermuntert erfolgreich zum Singen im Kollektiv. Und auch bei einem Akustik-Arrangement-Set mit dem stimmlich stark intonierten "Beste Entscheidung" nebst "Wir zählen die Tage", "Vermisst du nicht irgendwas" und "Liebe zur Sonne" darf man sich sehr ordentlich unterhalten fühlen. (Bild: dpa)

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