Zum dramatischen Klang der "James Bond"-Titelmelodie tritt Michael Wirbitzky auf die Bühne, in Smoking und ausgestattet mit der "Lizenz zum Lachen", wie die Einspiel-Stimme verkündet. Dann folgt Bühnenpartner Sascha Zeus - und sorgt für Irritation: "Wie siehst du denn aus?", kommentiert Wirbitzky den Aufzug des anderen, der in rosa Ornat und Ballettröckchen erscheint.
Zweimal ausverkauft
"Ja wieso? Wie 'ne beknackte Tussi." "Ich hab' gesagt, wir spielen eine Szene aus 'James Bond - Octopussy'", korrigiert Wirbitzky und stellt im selben Atemzug Zeus' Tauglichkeit als "Bond-Girl" infrage. Ein nicht unberechtigter Zweifel, fest steht indes: Als Unterhaltungskünstler haben die Moderatoren der "SWR3 Morning-Show" ihre Eignung erfolgreich bewiesen. Derzeit befindet sich das Duo auf Live-Comedy-Tour - im Capitol gastieren sie an gleich zwei aufeinanderfolgenden ausverkauften Abenden.
Dem Publikum bietet das zweistündige Programm Gelegenheit, einer Reihe von Figuren zu begegnen, welche die Zwei im Laufe der "Morning-Show"-Historie erschaffen haben - Wirbitzky legt etwa Pullunder und Brille an, um den miesepetrigen Hörer Peter Gedöns zu verkörpern; Zeus schlüpft in die Rolle der physisch präsenten Fremdwort-Verdreherin Kathrin Vierthaler und des rustikalen Wetterbauern Zeusinger.
Flankiert von Video-Clip-Einspielungen räsonieren sie daneben launig über die "Generation Pickel" und die Furcht, ein Jugendzimmer zu betreten (sein Sohn sei 16, meint Zeus: "Der räumt nur auf, wenn das WLAN nicht mehr durchkommt") oder die inflationäre Verbreitung von Kochsendungen.
Kräftiger Applaus
Auch dem Kollegen-Format der "SWR3 Live Lyrix" widmen sich die beiden, indem sie den "Pippi Langstrumpf"-Songtext im Charaktermimen-Duktus deklamieren. Damit liefern Zeus und Wirbitzky durchaus amüsante Unterhaltung, die den Tiefgang nicht sucht, aber umso kräftigeren Applaus erntet. mav
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