Festival - Quattrologe plant Jubiläumsausgabe im Herbst

Kunst reicht über zwei Kontinente

Von 
Birgit Müller
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Initiatorin des Quattrologe-Festivals: Eleonore Hefner.

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Begonnen hat alles mit einer Wanderung im Kaukasus. "Mein Mann hörte Musik und folgte ihr", sagt Eleonore Hefner, Geschäftsführerin von Kultur Rhein Neckar. So lernte er eine russische Band kennen, befreundete sich mit dem Kopf der Gruppe. Über die Jahre entwickelte sich daraus das deutsch-russische Kulturtauschprojekt Quattrologe - das erste Festival fand 1995 in Sochi, Russland, statt. Im Jahr darauf folgte eine weitere Ausgabe in Deutschland. Zwanzig Jahre ist dies mittlerweile her. Keine Frage, dass das runde Jubiläum erneut mit einem Festival gefeiert wird.

Zweite Generation

Von November 2016 bis Februar kommenden Jahres sollen Kunstveranstaltungen an verschiedenen Orten in der Region die deutsch-russische Kulturfreundschaft feiern. Geplant sind etwa Ausstellungen und Konzerte, aber auch Filmvorführungen und Symposien. "Zum 20. Jubiläum des ersten Festivals in Sochi wurde dort im vergangenen November bereits gefeiert", sagt Hefner.

Sie leitet das Projekt "auf deutscher Seite", wie sie sagt. Ihre Partnerin Olga Egorova übernimmt die Planungen vor Ort in Russland. Rund 100 Künstler gehören zum Projekt. Und inzwischen trage Quattrologe auch in zweiter Generation Früchte: "Viele Kinder der russischen Künstler reisten für das Jubiläums-Festival extra nach Sochi an", sagt Hefner.

Als sich das Künstlerprojekt Mitte der 1990er Jahre formierte, habe es noch Berührungsängste gegeben, erinnert sie sich. In den vergangenen Jahren sei die Distanz zwischen den Künstlern jedoch zunehmend kleiner geworden, aus den Begegnungen der Künstler entwickelten sich einzelne Projekte: So entwarf die Russin Natascha Toporowa das Bühnenbild für "Doktor Auwieweh", einem Stück des Ludwigshafener Kindertheaters KiTZ.

"Globale Krisen, Entwicklungen in Russland und der Ukraine-Konflikt belasten die Beziehung zwischen Deutschland und Russland", sagt Hefner. "Künstlerische Austauschprojekte sind da eine gute Basis für freundschaftliche kritisch-konstruktive Dialoge" - über die Grenzen zweier Kontinente. bim

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