„Besser als das Original“ sei die Band, die da gleich auf die Bühne der Mannheimer SAP Arena treten wird, schwärmt die Frau in der Reihe hinter uns ihrem Sitznachbarn zu, für den dieser Konzertabend offenkundig eine Premiere darstellt. Einen solchen Vergleich würden wir nicht anstellen, weil das eine das eine und das andere das andere ist, aber die Präzision, mit der The Australian Pink Floyd Show die Songs der legendären britischen Urheber spielen, ist fraglos von verblüffender Qualität.
Was auch nicht verwundert, schließlich gilt die Formation aus Down Under – kurz und gern auch „Aussie Floyd“ genannt – vielen als die beste Pink-Floyd-Tribute-Band der Welt. „All That You Feel“ heißt deren aktuelle, mittlerweile 13. Produktion, in der sich die insgesamt zehnköpfige Gruppe unter anderem Stücken der Alben „Meddle“, „The Dark Side Of The Moon“, „Wish You Were Here“, „Animals“ und „The Wall“ widmet.
Ohne Showgebaren
Einziges Ur-Mitglied der 1988 gegründeten Band ist an diesem Abend Keyboarder Jason Sawford, der sich nicht nur durch sein brillantes Spiel, sondern ebenso durch seine zuvorkommend konzisen Begrüßungen und Abschiedsworte auszeichnet. Mehr wird hier nicht gesprochen, und obwohl „All That You Feel“ in der Sache eine überaus visuelle Show ist, kommt sie doch ohne jedes Showgebaren der Akteure daher: Hier wird schlicht und ergreifend hochkonzentriert operiert, der Sound ist großartig, jedes einzelne Instrument mit größter Klarheit konturiert, die Stimmen überzeugen gleichermaßen. „On The Run“, „The Great Gig In The Sky“, „Money“, „Us And Them“ und „Time“, „Shine On You Crazy Diamond“ oder „Wish You Were Here“ werden als sicher gesetzte Nummern ebenso makellos interpretiert wie „When You’re In“, „The Happiest Days Of Our Lives“, „Sheep“ oder „Astronomy Domine“ vom 1967er Debütalbum „The Piper at The Gates Of Dawn“.
Zu Blickfängen werden unterdessen die Song-begleitend gezeigten Videos und Animationen, die ausgefeilte Licht- und Laser-Show und schließlich auch die aufblasbaren Riesen-Puppen, wie die des monströsen Lehrers, der zu „Another Brick In The Wall (Part 2)“ seinen Stock tanzen lässt. Natürlich fehlt auch das Bandmaskottchen nicht, Skippy, das rosa Känguru – hier schimmert, bei aller ehrfürchtigen Gravitas, mit der das Floydsche Werk verwaltet wird, auch immer wieder der ganz eigene Humor der Gruppe durch.
Luft nach oben
Mit Blick auf die Hallenauslastung gäbe es noch einige Luft nach oben (die Oberränge sind buchstäblich abgehängt), der bestuhlte Innenraum aber ist voll besetzt. Bei den vorangegangenen drei Gastspielen der Band in der SAP Arena waren es jeweils um die 2500 Besucherinnen und Besucher gewesen. Enttäuscht wird hier jedenfalls wohl niemand, Applaus spendet man am Ende im Stehen, und nach „Comfortably Numb“ als Zugabe freut man sich schon auf eine Rückkehr mit der 14. Produktion.
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