Film

Filmfestival Mannheim-Heidelberg: In 71 Filmen um die Welt reisen

Das 73. Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg wird am 7. November eröffnet. Das Programm umfasst 71 Langfilme aus über 40 Ländern. Dazu werden eine Vielzahl von internationalen Gästen und Filmschaffenden erwartet

Von 
Martin Vögele
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Eine der Deutschland-Premieren auf dem Festival: der Neo-Noir-Thriller „La Mort Viendra“ des deutschen Regisseurs und Autors Christoph Hochhäusler. © IFFMH

Mannheim/Heidelberg. Ein paar Zahlen vorangestellt: Insgesamt werden stolze 29 Deutschland-Premieren beim Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg ab 7. November zu erleben sein. In der Wettbewerbssektion „On the Rise“ sind mithin 16 Filme zu sehen, in der zweiten großen Kategorie „Pushing the Boundaries“ 15 Produktionen und im Segment „Filmscapes“ laufen zwölf Beiträge.

Nimmt man die Retrospektive, das Junge Filmfest (vormals: Kinderfilmfest), die Award-Filme, die IFFMH-Hommage sowie das Dreigespann Opening Night/Centre Piece/Closing Night dazu, kommt man auf 71 Langfilme bei mehr als 200 Filmvorführungen. Wozu dann noch die Kurzfilme unter dem Dach der „Facing new Challanges“-Rubrik zu addieren und die dort gezeigten Video-Installationen nicht zu vergessen wären.

Das Festival

  • Das 73. Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg findet von 7. bis 17. November statt. Spiel-/Veranstaltungsorte in Mannheim sind Cineplex, Atlantis, Cinema Quadrat und Stadthaus N1; in Heidelberg Luxor, Gloria, Karlstorbahnhof und Wavehouse.
  • Filmemacherin Lynne Ramsay erhält am 9. November den „Grand IFFMH Award“, Regisseurin und Autorin Agnieszka Holland wird die Festival-Hommage gewidmet.
  • Erstmals gibt es ein solidarisches Preissystem, Einzelkarten kosten darin beispielsweise acht, zwölf (Standard) oder 14 Euro, der Festivalpass 60, 85 oder 100 Euro. Karten und Infos: www.iffmh.de

Man merkt: Die 73. Ausgabe des IFFMH bietet eine enorme Programm- und Formatfülle. Es kann überdies eine Vielzahl von Filmgästen begrüßen und begleitend ein Rahmenprogramm mit Partys, Performances, Diskussionen und einer Lesung präsentieren.

Acht Spiel- und Veranstaltungsstätten in Mannheim und Heidelberg

Wenn man einen besonderen Themen-Faden innerhalb des Filmprogramms sucht, das sich über mehr als 40 Länder erstreckt, dann diesen: „Filme, die sich sehr dezidiert mit sozialen und politischen Missständen dort, wo sie herkommen, auseinandersetzen“, erläutert Festivaldirektor Sascha Keilholz bei der Programm-Pressekonferenz im Mannheimer Kino Cinema Quadrat - das zugleich eine der acht Spiel- und Veranstaltungsstätten in der Quadratestadt und Heidelberg markiert.

Ein Psychodrama zur Festival-Eröffnung im Mannheimer Stadthaus

Eröffnet wird das Festival am 7. November bei der „Opening Night“ mit der Deutschlandpremiere von Jason Buxtons Psychodrama „Sharp Corner“ im Mannheimer Stadthaus N1. Als „Centre Piece“ setzt Dea Kulumbegashvilis Drama „April“ laut Presseinformation „ein feministisches Ausrufezeichen“ (erstmals am 11. November), und schließlich wird das Festival am 17. November mit Sophie Deraspes romantisch-optimistischer Aussteigergeschichte „Shepherds“ abgeschlossen.

Unter den Deutschland-Premieren finden sich nicht zuletzt auch der Neo-Noir-Thriller „La Mort Viendra“ des deutschen Regisseurs und Autors Christoph Hochhäusler und das neueste Werk des südkoreanischen Filmemachers Hong Sang-soo, „By the Stream“.

Als Hauptpreise werden im „On the Rise“-Wettbewerb der mit 30 000 Euro dotierte „International Newcomer Award“ (Regie) sowie der mit 15 000 Euro verbundene „Rainer Werner Fassbinder Award“ (Buch) durch die internationale Jury verliehen. Außerdem wird der mit 10 000 Euro dotierte „Young Actors Award“ vergeben.

Beim heurigen Festival werden zudem zwei herausragende Filmemacherinnen geehrt: Zum einen erhält die schottische Autorin und Regisseurin Lynne Ramsay den „Grand IFFMH Award“, zum anderen wird die polnische Filmschaffende Agnieszka Holland mit der diesjährigen Festival-Hommage gewürdigt. Ramsays Ehrung findet am 9. November im Stadthaus N1 statt, im Anschluss wird ihr jüngstes Werk „A Beautiful Day“ (2017) gezeigt. Darüber hinaus finden sich ihre Filme „Ratcatcher“ (1999) und „We Need to Talk About Kevin“ (2011) im Vorführprogramm. Bei einer „Masterclass“, einem für alle Interessierten offenen Werkgespräch, spricht Ramsay am 10. November im Heidelberger Karlstorbahnhof. Im Rahmen der IFFMH-Hommage sind drei zentrale Arbeiten Hollands zu erleben: „Green Border“ (2023), „Olivier“ (1992) und „Hitlerjunge Salomon“ (1990). Außerdem wird auch Holland mit einer Masterclass vor Ort (14. November, Cinema Quadrat) zu Gast sein.

Neues Preissystem soll möglichst vielen den Besuch ermöglichen

Die aktuelle Festival-Retrospektive widmet sich in zwölf Werken dem Thema „Körper im Film“ - hier sind Klassiker wie „Audition“ oder „Videodrome“ zu sehen. „Facing New Challenges“ bietet unter anderem die Möglichkeit, experimentelle Kurzfilme in Mannheimer Friseur- Barbiersalons anzusehen. Das „Junges Filmfest“ präsentiert nicht nur einen neuen Namen, sondern auch ein erweitertes Programm - sowohl für Kleinkinder als auch für Jugendliche. Daneben geht das Nachwuchsprogramm „Cutting Edge Talent Camp“ in seine fünfte Ausgabe.

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Neu ist ein solidarisches Preissystem, das möglichst vielen Besuchenden den Zugang ermöglichen soll. Bei Einzeltickets und Festivalpass gibt es somit drei Preiskategorien, bei den Mehrfachkarten zwei. Beim „Jungen Filmfest“ und einzelnen Rahmenprogrammveranstaltungen gibt es nur eine.

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