Veit Relin war Zeit seines Lebens ein Multitalent. Er stand als Schauspieler auf der Bühne, dirigierte seine Kollegen als Regisseur, stand vor und hinter der Kamera und entfaltete auch sein Talent als Dichter und Maler. Bis kurz vor seinem Tod wollte sich der gebürtige Österreicher nicht festlegen, welche dieser Rollen seine wichtigste war. Und bis zuletzt wirkte Relin als Intendant in einem der kleinsten deutschen Theater. Im Alter von 86 Jahren ist Veit Relin am Mittwoch in Ochsenfurt nahe Würzburg gestorben, wie seine Frau Angelika Relin gestern mitteilte.
Relin, der einst mit der Schauspielkollegin Maria Schell verheiratet war, machte schon als junger Schauspieler von sich reden. Als 19-Jähriger stand er zum ersten Mal auf einer Theaterbühne - als der Spielansager im "Jedermann" am Landestheater Innsbruck. Es folgten Engagements in Linz, Wien, Zürich, München, Kassel und Frankfurt am Main. Später stand er für fast 30 Fernsehfilme vor der Kamera und wurde Regisseur für das ZDF.
In den 1970er Jahren übernahm er als Intendant das Torturmtheater in Sommerhausen am Main, eines der kleinsten Theater Deutschlands mit nur rund 60 Sitzplätzen. Dort sorgte er mit Ur- und Erstaufführungen für Aufsehen. dpa
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