Sound of the Forest

Berliner Artrock-Band „Giant Rooks“ überzeugt am Marbach-Stausee

Die Berliner Artrock-Band „Giant Rooks“ gab vor sechs Jahren bei Sound of the Forest ihr Festival-Debüt. In diesem Jahr reißt sie erneut die Besucher mit

Von 
Markus Mertens
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Enthusiastisch: Frederik Rabe, Sänger der „Giant Rooks“, bei Sound of the Forest. © Mertens

Beerfelden. Wer den Erfolg von Sound of the Forest nach dreijähriger Abstinenz an den bloßen Fakten messen will, kann ihn am besten an Geschichten wie dieser ablesen, die der erste große Festivaltag besser nicht erzählen könnte. Denn es ist exakt sechs Jahre her, dass die Berliner Artrock-Band „Giant Rooks“ hier, am Marbach-Stausee in Beerfelden, ihr Festival-Debüt gab. Die erste Platte „The Times Are Bursting The Lines“ war da kaum ein Jahr alt, und das Kollektiv trat auf der schmucken kleinen Bühne direkt vor dem idyllischen Seepanorama auf. Auf Neudeutsch nennt man Augenblicke wie diesen „Gamechanger“, klassisch könnte man behaupten, dass dieser Augenblick die genutzte Chance markiert, die sich aufstrebenden Künstlern bot, um mit ihrem Publikum zu wachsen. Denn: Genau das geschah.

In den Wochen und Monaten nach ihrem ersten Auftritt bei Sound of the Forest wurden immer mehr Festivals und Veranstalter auf die „Giant Rooks“ aufmerksam. Von einer Aufstiegsgeschichte zu sprechen, scheint da kaum vermessen. Und auch, wenn man die heutige Resonanz der Musiker aus der Bundeshauptstadt sicherlich nicht allein dem Boutique-Festival im Odenwald zurechnen kann: Unbeteiligt sind die Organisatoren um Produzent Jo Megow an den Lorbeeren keineswegs.

Umso konsequenter mutet es da an, dass die „Giant Rooks“ am ersten Festivalabend als Headliner auf der Waldbühne stehen, mittlerweile vor Tausenden feiernden Fans spielen und ein Set in die abendliche Waldstimmung diktieren, das meisterlich zwischen Rock, Indie und Art Pop jongliert. Dass die Mannen um Sänger Frederik Rabe diese Entwicklung nicht vergessen haben, passt übrigens ganz wunderbar in die Philosophie dieses Festivals, das seinen Glanz immer auch aus dem Dasein als Talentplattform bezogen hat. Ein Erfolg von Wille und Passion gleichermaßen.     

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