Klassik

Auf der Buga erklingt "Die Schöpfung"

Mit einer beeindruckenden Gesamtleistung haben Chöre und Musiker der Region Haydns "Schöpfung" auf die Bühne der Buga gebracht. Den Zusammenhalt garantierte nicht zuletzt Kirchenmusiker Johannes Michel.

Von 
Stephan Hoffmann
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So perfekt passen das Werk und der Aufführungsort selten zueinander: Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ erklang bei der Mannheimer Buga 23, die sich den Erhalt und Schutz ebendieser Schöpfung auf die Fahnen geschrieben hat: „Our Voices for Our Planet“ lautet das Motto des Chorprogramms der Buga. Die Aufführung war eine Mannheimer Gesamtleistung, Bachchor und Kammerchor, Motettenchor und Beethovenchor Ludwigshafen (zusammen knapp 300 Sänger) hatten sich landesgrenzen- und konfessionsübergreifend zusammen getan; begleitet wurden sie von der Sinfonietta Mannheim, einem Zusammenschluss Mannheimer Profi-Musiker, unter der Gesamtleitung des Christuskirchenkantors Johannes Michel, der nicht nur diese Musikermassen zusammen hielt, sondern sie auch zu einer Differenzierungsfähigkeit brachte, die bei solchen Riesenchören eher ungewöhnlich ist.

Michel vermochte die enorme Ausdrucksbandbreite des Oratoriums darzustellen – vom monströsen C-Dur-Akkord bei den Worten „Es werde Licht“, dem vielleicht prominentesten C-Dur-Akkord überhaupt, bis zum wunderbar lyrisch-intimen, kammermusikalisch angelegten Uriel-Rezitativ „Aus Rosenwolken“, das auch erheblich von der Klarheit und Höhensicherheit des Tenors Andreas Post profitierte. Auch Martina Nawrath überzeugte durch ihren strahlenden Sopran und demonstrierte zusammen mit dem charismatischen Bassisten Thomas Berau großes schauspielerisches Talent, das die zahlreichen Zuhörer mehr als einmal zum Schmunzeln brachte. host

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