Nachruf: Die Ludwigshafener Malerin Ute Petry stirbt nach kurzer, schwerer Krankheit und hinterlässt ein eindrucksvolles Werk

Abschied von einer großen Farbzauberin

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Susanne Kaeppele

Was für ein Leben: 1927 in Ludwigshafen geboren, hat Ute Petry gleich nach dem Krieg an der Freien Akademie im Mannheimer Schloss bei Paul Berger-Bergner und Carl Trummer studiert. Das war ihre beste Zeit rückblickend, hat sie einmal gesagt: Aufregend, immer gab es etwas Neues zu entdecken, vor allem "die Franzosen".

Zum ersten Mal hat sie Arbeiten von Vincent van Gogh, Pablo Picasso, George Braque, Paul Cézanne oder Henri Matisse sehen können, was sie sehr beeinflusst hat. Und wie viele ihrer Generation war sie mehrfach bei Oskar Kokoschka an der Sommerakademie in Salzburg, der ihr beim ersten Mal gleich sagte: "Das ist mir zu französisch." Aber sie hat eh immer alles anders gemacht, war aufmüpfig, hatte ihren eigenen Kopf, hat immer geraucht und trug immer kurze Haare als Kennzeichen einer emanzipierten Frau.

Ute Petry malte. Ihre Sujets waren zumeist Gegenstände ihrer direkten Umgebung, Tisch, Stuhl, Schale, Krug oder Handschuhe, leicht verfremdet, nie realistisch. Zu Beginn vielleicht noch beeinflusst von Berger-Bergner, wurde ihr die Farbe an sich zum Haupt- und Lebensthema und die Kategorien "abstrakt" oder "gegenständlich" immer unpassender. Der Gegenstand war für sie der Anlass für Malerei, so könnte man es ausdrücken. Ute Petry war Mitglied bei der GEDOK, dem Anker, dem BBK und im Künstlerbund Rhein-Neckar, hatte viele Ausstellungen und erhielt zahlreiche Preise. Das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen besitzt Werke von ihr, genauso wie die Sammlung der Stadt Mannheim.

Am Sonntag ist Ute Petry nach kurzer schwerer Krankheit im Klinikum Ludwigshafen verstorben.

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