In den Nachrichten hast du vielleicht auch schon Worte wie „Kohleausstieg“ oder „1,5-Grad-Ziel“ gehört. Sie alle hängen mit der Erderwärmung zusammen. Klima-Experte Wolfgang Lähne erklärt, was das ist und warum trotz allem wohl auch in Zukunft keine Bananen in deutschen Gärten wachsen.
Hallo Wolfgang Lähne! Was ist denn Klimawandel?
Wolfgang: Das Klima auf der Erde ändert sich ständig, auch ohne die Menschen darauf. Wenn in den Medien vom „Klimawandel“ die Rede ist, bezieht sich das aber oft auf die Erwärmung, die die Menschen selbst verursachen.
Was haben wir Menschen damit zu tun?
Wolfgang: Wir verbrennen Holz, Öl, Gas und Kohle. So gewinnen wir Energie, die wir für die Industrie brauchen oder um zuhause Strom zu haben, zu heizen oder um Auto zu fahren. Beim Verbrennen von Kohle und den anderen Stoffen entsteht Kohlenstoffdioxid, ein Treibhausgas.
Was ist das?
Wolfgang: Treibhausgase sammeln sich um der Erde. Sie lassen Sonnenlicht zwar prima durch, aber die Wärme auf der Erde kann nicht mehr genauso gut in den Weltraum entweichen – als wäre ein Deckel auf einem Topf. In den letzten Jahrzehnten ist die Temperatur deshalb stark gestiegen.
Was bedeutet das für uns?
Wolfgang: Die Hitze im Sommer nimmt zu, vor allem in den Städten. Manchmal haben wir da nachts noch 30 Grad. Das belastet ältere wie jüngere Menschen. Es wird auch trockener, was schlecht für unsere Felder ist. Mais wächst nicht mehr so gut, Getreide bildet bis zur Ernte nur kleine Körner aus und Salat braucht sehr viel zusätzliche Bewässerung. Auch manche Baumarten im Wald nehmen Schaden.
Hat die Wärme auch Vorteile? Können bei uns bald Mangos wachsen oder Bananen?
Wolfgang: Nein, beide vertragen den Frost im Winter hier nicht. Besser wachsen können womöglich aber bald zum Beispiel Oliven. In meinem Garten steht so ein Baum und trägt fast jedes Jahr Früchte. Man kann auch viel häufiger baden und schwimmen gehen und auch länger im Jahr.
Mehr baden? Das klingt, als wäre Klimawandel gar nicht so schlimm!
Wolfgang: Doch. Wenn es wärmer wird, schmilzt das Eis in den Hochgebirgen auf Grönland und in der Antarktis. Das lässt den Meeresspiegel steigen. So kann es sein, dass irgendwann Teile von Deutschland unter Wasser stehen, wenn wir nichts gegen ihn unternehmen. Auch die Hochwasser diesen Sommer sind wegen des Klimawandels wahrscheinlich stärker ausgefallen.
Können Kinder auch etwas gegen den Klimawandel machen?
Wolfgang: Zum Beispiel mit dem Fahrrad zur Schule fahren, anstatt mit dem Mama- oder Papa-Taxi. Und die Eltern und Großeltern triezen, nur noch erneuerbare Energie, wie zum Beispiel Ökostrom, zu verwenden.
Kinder-uni
Am Samstag, den 16. Oktober, von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr, veranstalten die Reiss-Engelhorn-Museen eine Kinderuni im Museum Weltkulturen D5 (Anna-Reiß-Saal) mit dem Titel „Mammut, Mensch und Klimawandel“. Sie bezieht sich auf die Sonderausstellung „Eiszeit-Safari“.
Auf dem Programm stehen vier Kurzvorträge u.a. zu Knochenfunden und ihrer Datierung, dem Leben in der Eiszeit und zum Klimawandel. Außerdem gibt es eine Theater-Premiere von Kindern des Ludwig-Frank-Gymnasiums. Auch Fred Fuchs ist mit vor Ort. Jedes Kind erhält eine Teilnahmeurkunde.
Die Veranstaltung richtet sich an Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Die Teilnahme ist kostenfrei. Für jeden Teilnehmenden spenden die Reiss-Engelhorn-Museen zwei Euro an die Hilfsaktion „Wir wollen helfen“ des Mannheimer Morgen.
Eine Anmeldung ist erforderlich unter 0621-293.3771 oder rem.buchungen@mannheim.de.
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