Sicherheit

Zufrieden mit dem Probealarm

Behörde wertet Warntag als Erfolg und will Rückmeldungen auswerten

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Peter W. Ragge
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Handy-Warnung, die kurz vor 11 Uhr am Mannheimer Wasserturm eingeht. © Tröster

Mannheim/Bonn. Als Erfolg hat Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), den Warntag am Donnerstag bezeichnet. „Das Zusammenspiel der einzelnen Systeme hat funktioniert und die Menschen sind auf das wichtige Thema Warnung aufmerksam geworden“, sagte er. Allerdings sei es „für abschließende Ergebnisse noch zu früh“, räumte er ein. Sein Amt werde die Rückmeldungen nun auswerten „und damit das System weiter optimieren können.“

Um 11 Uhr waren bundesweit Warnungen auf Handys geschickt sowie, soweit vorhanden, Sirenen ausgelöst worden. In Mannheim reagierten die Menschen in der Innenstadt aber völlig gelassen, meist gleichgültig. Allerdings blieb es in einigen Kommunen der Region still, da sie nicht über Sirenen verfügen. Soweit es sie gibt, haben sie aber nach ersten Erkenntnissen funktioniert.

Die Handy-Warnapp KATWARN löste aber zu spät aus. Auch das neue System Cell Broadcast, bei dem automatisch alle eingeschalteten Mobilfunkgeräte angesteuert werden, klappte nicht durchgehend, denn bei einigen Gerätetypen muss man das in den Einstellungen vorab zulassen. Das Bundesamt will das System ab 2023 allen warnenden Behörden zur Verfügung stellen und bis dahin verbessern.

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Peter W. Ragge
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„Ein schöner Erfolg für einen zukünftigen Ernstfall“, kommentierte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) den Warntag. „Die großen technischen Probleme des ersten Warntages waren Vergangenheit“, spielte er auf das Desaster von 2020 an, als viel nicht funktionierte und er bei einem Termin in Mannheim vergeblich auf sein Handy schaute und die Warnung erwartete. Für eine umfassende Analyse des Warntags sei es noch zu früh, aber man habe zumindest aus den Fehlern von 2020 gelernt, „und so muss das auch sein“, so Strobel zufrieden. Und es sei gelungen, das „Thema Warnung der Bevölkerung in den Fokus zu rücken“.

Redaktion Chefreporter

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