Kriminalstatistik

Weniger Verbrechen in Mannheim als vor der Pandemie

Mehr Sicherheit im öffentlichen Raum, aber auch mehr Sexualdelikte: Zwar ist die Zahl der Strafttaten in Mannheim im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Klammert man die Pandemie aber aus, gibt es weniger Verbrechen.

Von 
Lisa Uhlmann
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Symbolbild © iStock

Mannheim. Sexualdelikte und Gewaltkriminalität wie schwere Körperverletzung – das sind die Bereiche, in denen die Straftaten in Mannheim zugenommen haben. Nach den historischen Tiefständen, die das Polizeipräsidium PP Mannheim 2020 und 2021 verzeichnet hat, vermeldet das PP nun in seiner Kriminalstatistik für 2022, das erste Jahr ohne Corona-Beschränkungen, zwar einen Zuwachs in Mannheim mit 6352 mehr Straftaten auf 29.772, also ein Anstieg um 27,1 Prozent.

Polizeipräsident Kollmar: "Positive Langzeitentwicklung in nahezu allen Bereichen"

Laut Polizeipräsident Siegfried Kollmar sei das aber absehbar gewesen, braucht es für die richtige Einordnung den Vergleich mit 2019. „Unter Auslass der verzerrenden Faktoren der „Corona-Zeit“, können wir eine positive Langzeitentwicklung in nahezu allen Bereichen der Polizeilichen Kriminalstatistik feststellen“, betont Polizeipräsident Sigfried Kollmar. Demnach ist in Mannheim die Zahl der Straftaten um 4,9 Prozent gesunken. Das waren 1.549 weniger Fälle als 2019, vor der Pandemie. Ein Anstieg verzeichnet das PP bei Sexualdelikten. Im Vergleich zu 2019 um 60 Prozent. Das Verbreiten pornografischer Schriften stellt mit einem Anteil von 41,5 Prozent die dominante Begehungsweise innerhalb der Sexualdelikte dar. Damit folgt Mannheimer aber dem Trend im Land: hier steigt die Zahl seit Jahren.

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Allerdings steigt auch hier die Bereitschaft von Betroffenen, die Täter anzuzeigen, will das PP hier einen Schwerpunkt setzen, „sowohl präventiv beim bewussten Umgang mit Internet-/Messenger-Diensten, als auch mit einer konsequenten Strafverfolgung.“

Rückgang bei Wohnungseinbrüchen als größter Erfolg

Deutlich verbessert hat sich dagegen die Sicherheit im öffentlichen Raum, wurden 295 Fälle weniger als noch im Jahr 2019 registriert. Mit der Wiederbelebung des öffentlichen Raums nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen gibt es dagegen im Direktvergleich ein Zuwachs um 28,2 Prozent auf 15.829 Fälle. Im Zehn-Jahres-Vergleich sind Diebstähle zwar zurückgegangen. Durch das Wiederöffnen der Läden 2021 sind Fallzahlen um mehr als die Hälfte nach oben geschnellt, um 55 Prozent.

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Den größten Erfolg und somit Rückgang verbucht das PP aber bei Wohnungseinbrüchen: Die sind selbst im Vergleich zum Vorjahr gesunken, erreicht das PP damit den tiefsten Stand seit 15 Jahren.

Auch die Entwicklung im Verkehr bewertet Polizeipräsident Kollmar positiv, „wenngleich mir E-Bike’s und E-Roller die Sorgenfalten auf die Stirn treiben und insbesondere die tödlich verlaufenden Unfälle besonders tragisch sind. Jeder tödliche Unfall ist ein Unfall zu viel.“ In Mannheim ist die Zahl der Unfälle im Vergleich zum Vorjahr um 16,7 Prozent gestiegen.

Redaktion Seit 2018 als Polizeireporterin für Mannheim in der Lokalredaktion.

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