KanzlerGespräch (mit Fotostrecke und Video)

Bundeskanzler Olaf Scholz in Mannheim: Deutsch bei Kindern fördern

150 Bürgerinnen und Bürger und ihre Fragen an den Kanzler: Olaf Scholz kommt in Mannheim mit den Menschen ins Gespräch. Bildung und soziale Gerechtigkeit sind seine Schwerpunkte

Von 
Marco Pecht
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Im Gespräch mit SWR-Moderatorin Nicole Köster: Bundeskanzler Olaf Scholz in Mannheim. © Torsten Silz

Mannheim. Beim Bürgerdialog „KanzlerGespräch“ hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstag in Mannheim für regelmäßige Vergleichstests zum Stand der Deutschkenntnisse von Schülerinnen und Schülern ausgesprochen.

„Es ist wichtig, dass alle, die hier aufwachsen, die deutsche Sprache auch können und erlernen“, sagte Scholz in dem 90-minütigen Fragenformat in der Alten Schildkrötfabrik.

Olaf Scholz in Mannheim: Schulen sollen Sprachkenntnisse testen

Gerade für Migranten müsse der Grundstein für die Sprachkenntnisse schon vor der Schule in den Kindergärten gelegt werden.

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Die Fähigkeiten sollten dann alle zwei Jahre von den für Bildung zuständigen Bundesländern überprüft werden. Laut Scholz könne dann in einer schlecht abschneidenden Schule gezielt gegengesteuert zu werden.

"KanzlerGespräch" in Mannheim: Bürgerinnen und Bürger konnten Frage stellen

Beim „KanzlerGespräch“, bei dem diese Redaktion Medienpartner ist, konnten 150 Bürgerinnen und Bürger Scholz ihm zuvor nicht bekannte Fragen stellen. Viele junge Menschen nutzen die Gelegenheit. Die Veranstaltung gibt es in regelmäßigen Abständen in den 16 Bundesländern.

KanzlerGespräch

Olaf Scholz stellt sich den Fragen des Mannheimer Publikums

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Für Baden-Württemberg wurde Mannheim ausgewählt. Zuvor hatte der Regierungschef verschiedene Termine in der Rhein-Neckar-Region wahrgenommen.

Scholz in Mannheim: Bafög soll nicht gesenkt werden

Scholz machte am Abend in Mannheim deutlich, dass auch künftig wieder mehr junge Menschen aus Nicht-Akademiker-Haushalten studieren sollten. „Das ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit.“ Auf die Frage, ob es eine Kürzung beim Bafög geben soll, sagte der Regierungschef: „Es plant niemand das Bafög zu kürzen. Den Plan gibt es nicht.“

Im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern: Bundeskanzler Olaf Scholz in der Alten Schildkrötfabrik. © Torsten Silz

An den Schulen erkennt der SPD-Politiker starken Nachholbedarf bei der Digitalisierung. Es könne ja nicht sein, dass im Krieg in der Ukraine digitaler Unterricht möglich sei, aber in Deutschland nicht.

Zu wenig KI-Kompetenz in Deutschland

Seinen Angaben zufolge hat der Bund über den Digitalpakt Mittel für eine stärkere Digitalisierung in der Bildung zur Verfügung gestellt. „Am Föderalismus kann es also nicht liegen“, unterstrich er. Grundsätzlich sieht der Kanzler aktuell in der Bevölkerung zu wenig Grundverständnis für technologische Entwicklung.

Hat sich in Mannheim den Fragen der Bürgerinnen und Bürger gestellt: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). © Torsten Silz

„Beim Thema Auto kann jeder mitreden“, so Scholz. Längst nicht der Fall sei dies bei künstlicher Intelligenz. Diese Kompetenzen müssten aber auch in Bildungseinrichtungen vermittelt werden.

Olaf Scholz hat Gespräche bei Freudenberg in Weinheim geführt

Begonnen hatte das Programm des Bundeskanzlers mit einem 90-minütigen Besuch beim Technologiekonzern Freudenberg in Weinheim. Scholz nahm sich dabei auch Zeit für Fragen von Auszubildenden.

Viele junge Menschen stellten in Mannheim dem Bundeskanzler ihre Fragen. © Torsten SIlz

Die Gespräche hätten ihn berührt, sagte er anschließend. Denn die jungen Leute hätten sich nicht nur für die berufliche Ausbildung, sondern auch für die Zukunft des Standorts Deutschland sehr interessiert. Beeindruckt habe ihn ebenso das Unternehmen selbst.

Kanzler in Mannheim: Suntat als Erfolgsbeispiel aus Neckarau

Freudenberg sei „ein Musterbeispiel für das, was Deutschland stark macht“. Das gelte insbesondere für innovative Produkte im Bereich der Brennstoffzelle, die bei Weinheims größtem Arbeitgeber zum Beispiel mit speziellen Vliesstoffen bereits im industriellen Maßstab hergestellt werden.

Am Nachmittag besuchte Scholz das Familienunternehmen Suntat, das in Mannheim-Neckarau seinen Hauptsitz hat und über 14 Firmen mehr als 3000 mediterrane Lebensmittelprodukte in ganz Europa vertreibt. Die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte der fünf türkischen Brüder Baklan, die 1986 einen kleinen Einzelhandel gründeten, steht auch für gelungene Integration.

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