Mannheim. Die Stadt Mannheim will auf eigene Kosten zwei zusätzliche mobile Impfteams bereitstellen. Eines davon soll dauerhaft im Stadthaus stationiert werden, um wieder eine zentrale Anlaufstelle für Impfungen zu haben. Das geht aus einer Beschlussvorlage für die Sitzung des Hauptausschusses am Donnerstagnachmittag hervor. Zur Begründung wird auf die stark steigenden Corona-Zahlen und die sich zuspitzende pandemische Lage verwiesen. Umso dringlicher seien weitere Impfungen, auch zur Auffrischung. "Unabhängig von einem zu erwartenden Ausbau der Impfkapazitäten über das Land und eventueller Kostenübernahmen für die bisherige Infrastruktur ist eine zusätzliche Ausweitung des Angebots für die Mannheimerinnen und Mannheimer sinnvoll", heißt es in der Vorlage.
Als erste Kommune in Baden-Württemberg hatte Mannheim nach Schließung der Impfzentren bereits im Oktober ein eigenes mobiles Team eingerichtet, um nicht nur von den zentral vom Land in Heidelberg stationierten abhängig zu sein. Die beiden zusätzlichen Teams sollten nun "so schnell wie möglich" ihre Arbeit aufnehmen, so auf Anfrage Rathaussprecher Ralf Walther.
Team aus Rhein-Neckar-Kreis impft in Pflegeheimen
Sofern der Hauptausschuss und eine Woche später der Gemeinderat zustimmten, könne es am 22. November losgehen. Angeboten würden dann auch Booster-Impfungen zur Auffrischung für Menschen, deren zweite Impfung mehr als sechs Monate zurückliegt. Beim Vakzim von Johnson & Johnson, das nur einmal geimpft wird, beträgt der Mindestabstand vier Wochen.
Neben dem Team, das fest im Stadthaus in N 1 stationiert werden soll, ist ein weiteres für Quartierimpfungen in den Stadtteilen vorgesehen. Das dritte soll wie bisher mit dem städtischen Impfbus etwa vor Heimspielen des SV Waldhof, der Mannheimer Adler und der Rhein-Neckar-Löwen bereitstehen. Zusätzlich soll an zwei Tagen in der Woche ein Team aus dem Rhein-Neckar-Kreis Impfungen in Pflegeheimen vornehmen.
Zustimmung gilt als wahrscheinlich
Mit dem Rhein-Neckar-Kreis wurde laut Vorlage vereinbart, dass dieser zu Gunsten von Mannheim auf eines seiner - vom Stuttgarter Sozialministerium von vier auf zehn aufgestockten - mobilen Teams verzichtet. Die Kosten für die beiden übrigen werden bis Ende März auf 680.000 Euro beziffert. Für den Fall, dass das Land die Finanzierung des dritten Teams sowie des städtischen Impfbusses nicht wie zugesagt übernehme, kämen weitere 300.000 Euro hinzu. Somit soll der Gemeinderat der Stadt hier insgesamt knapp eine Million Euro bereitstellen.
Eine Zustimmung gilt als sehr wahrscheinlich, weil die niederschwelligen Impfangebote der Verwaltung in der Lokalpolitik bisher auf breite Unterstützung stoßen. Das Ganze ist diesmal offenbar mit heißer Nadel gestrickt, die Beschlussvorlage für den Hauptausschuss wurde erst etwa fünf Stunden vor Sitzungsbeginn ins städtische Informationssystem eingestellt. Das ist ungewöhnlich kurzfristig.
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