Einsätze

Hochhausbrand und Stromausfall: Heddesheimer Feuerwehr stark gefordert

Die Heddesheimer Feuerwehr geht an diesem Wochenende "auf dem Zahnfleisch", wie Kommandant Daniel Schmidt sagt. Nach dem Brand in einem Hochhaus am späten Freitag fiel am Samstag der Strom aus

Von 
Julian Eistetter
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Mit Atemschutzgeräten gingen die Kräfte der Feuerwehr von innen gegen den Brand in dem Heddesheimer Hochhaus vor. © René Priebe

Heddesheim. Ein Brand in einem Mehrfamilienhaus in Heddesheim hat in der Nacht zum Samstag für einen Großeinsatz von Feuerwehren aus der Region gesorgt. Wie die Polizei am Wochenende mitteilte, wurden die Einsatzkräfte am Freitagabend gegen 22 Uhr in die Schriesheimer Straße gerufen. In einer Wohnung im vierten Obergeschoss eines dortigen Hochhauses war aus noch unbekannter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Zwei Personen wurden verletzt und mussten in Krankenhäuser gebracht werden, etwa 100 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.

Flammen schlugen offen aus der Wohnung in Heddesheim

Nach Angaben der Polizei war beim Eintreffen der Streife eine starke Rauchentwicklung im Treppenhaus wahrzunehmen, aus der Wohnung im vierten Stockwerk schlugen offene Flammen. Neben der Freiwilligen Feuerwehr Heddesheim rückten auch die Wehren aus Schriesheim, Ladenburg, Hirschberg, Dossenheim und Ilvesheim zur Brandbekämpfung an.

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Wie der Heddesheimer Feuerwehrkommandant Daniel Schmidt im Gespräch mit dieser Redaktion berichtet, wurde das Feuer von zwei Seiten bekämpft. „Es erfolgte ein Außenangriff mit einer Drehleiter und ein Innenangriff unter Atemschutz“, berichtet er. Dadurch habe der Brand erfolgreich und kontrolliert gelöscht werden können. Laut Polizei ist einzig die Brandwohnung derzeit nicht mehr bewohnbar, alle weiteren Appartements sind bei dem Einsatz nicht beschädigt worden. Bei Facebook bedanken sich weitere Anwohner für das behutsame Vorgehen der Feuerwehr.

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„Auch die Freiwilligen Feuerwehren trainieren es, Löschschäden so gut es geht zu vermeiden. Da hat sich die Technik in den vergangenen Jahren gut weiterentwickelt“, sagt Schmidt dazu. Es heiße längst nicht mehr einfach „Wasser Marsch“ und dann mal schauen.

Stromausfall am Samstag in Teilen von Heddesheim

Das Feuer sei relativ zeitnah aus gewesen, die Nachlöscharbeiten und das Ausräumen der Wohnung hätten jedoch noch einige Zeit in Anspruch genommen. „Die Feuerwehr Heddesheim war insgesamt sechs Stunden im Einsatz“, sagt der Kommandant. Laut Polizeibericht konnten die Bewohner gegen 1.30 Uhr in ihre Wohnungen zurückkehren. Für sie war in der Nordbaden-Halle zwischenzeitlich eine Notunterkunft hergerichtet worden. Zwei Busse der RNV standen für den Transport bereit, der Rettungsdienst bildete eine Schnelleinsatzgruppe.

Am Wohngebäude entstand nach Angaben der Polizei ein Schaden von rund 60 000 Euro. Zur Ermittlung der Brandursache sind die Beamten auf der Suche nach Zeugen. Wer Hinweise geben kann, wird gebeten, sich unter Telefon 0621/174-44 44 beim Kriminaldauerdienst zu melden.

Kommandant lobt Ehrenamtliche und Zusammenarbeit in der Region

Für die Heddesheimer Feuerwehr war es nicht der einzige Einsatz am Wochenende. „Wir gehen ein bisschen auf dem Zahnfleisch“, sagt Schmidt beim Gespräch am Sonntag. Zu einem Gasalarm sowie einem privaten Rauchmelder musste die Truppe ausrücken, zudem war sie am Samstagmittag bei einem Stromausfall in der Gemeinde gefordert. Etwa 20 Minuten lang waren Teile von Heddesheim von der Versorgung abgeschnitten. Das Problem konnte schnell behoben werden, dennoch musste die Feuerwehr die Wache besetzen. Schmidt lobt in diesem Zusammenhang die Motivation der Ehrenamtlichen sowie die gute Zusammenarbeit in der Region.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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