Mannheim. Nach rund fünf Monaten Bauzeit - das ist etwa vier Wochen früher als ursprünglich geplant - wird die Steubenstraße im Stadtteil Neckarau am 13. Oktober wieder für den Verkehr freigegeben. Das teilt das Mannheimer Energieunternehmen MVV mit, das dort mit der Diringer & Scheidel Bauunternehmung seit April die Fernwärmeleitung erneuert.
Steubenstraße in Mannheim neu asphaltiert
„In Abstimmung mit der Stadt wird der Straßenabschnitt am RheingoldCenter ab Freitag, 13. Oktober, wieder für den Verkehr freigegeben und die Umleitungen aufgehoben“, teilt die MVV mit. Am Donnerstag und Freitag, 5. und 6. Oktober, werde die Straße asphaltiert. Und bis Donnerstag, 12. Oktober, müssten dann noch Restarbeiten wie Straßenmarkierung und Ampelschaltungen abgewickelt werden. Danach soll die Straße wieder befahrbar sein.
Zwar seien anschließend weitere Arbeiten nötig - wie die Wiederherstellung der Grünfläche vor der Tiefgaragenausfahrt, die Räumung der Lagerflächen und die Wiederherstellung provisorisch genutzter Flächen. Das könnte jedoch im laufenden Verkehr erfolgen, so die MVV.
Zur Erinnerung: Seit Mai war die Steubenstraße ab Neckarau-West in Fahrtrichtung Innenstadt voll gesperrt. Anwohnerinnen und Anwohner hatten die Sperrung beklagt, auch Gewerbetreibende erklärten, dass sie massive Einbußen verkraften müssen. Zudem wies der ADFC mehrfach auf gefährliche Situationen für Radfahrende oder Menschen hin, die den ÖPNV nutzen.
Für Verena Keller, Inhaberin der Buchhandlung Böttger am Sennteichplatz, ist die Öffnung der Straße eine gute Nachricht: „Ich bin wirklich froh, der Geräuschpegel war teilweise grenzwertig“, sagt sie. Die zunächst erwarteten heftigen Einbußen seien aber nicht eingetreten: „Klar, es gab Beschwerden, und manche Kunden sind weggeblieben. Es war am Ende aber auch durch das gute Wetter und tolle Kunden nicht so schlimm wie befürchtet.“ Sehr erschrocken war Keller allerdings über den Einbruch in der Buchhandlung Ende Juli: „Da vermute ich schon, dass sich die Täter durch den fehlenden Durchgangsverkehr unbeobachtet gefühlt haben und deshalb eingebrochen wurde.“ Obwohl Geld, Spiele und sogar Süßigkeiten gestohlen wurden, sei es am Ende glimpflich ausgegangen, und es habe keine Verwüstung gegeben. Wie schon während der schwierigen Corona-Zeit habe ihr Team flexibel auf die große Baustelle reagieren können: „Wir hatten sogar ein Baustellen-Fenster mit Schaufeln und Helm, das uns die Bauarbeiter ausgeliehen haben.“
Kritik an den Absperrungen kommt vom ADFC Mannheim
Gerhard Hüttmann vom ADFC Mannheim erklärt, dass die Umsetzung der Baumaßnahme zeige, „wie leichtfertig unnötige Behinderungen für Stadtbahn-Fahrgäste angeordnet werden“. So sei der nördliche Zugang vom Niederfeld zum Bahnsteig in Richtung Innenstadt zwei Monate lang „durch massive Absperrungen gesperrt worden, obwohl alle Signalanlagen voll funktionsfähig waren und damit keinerlei ungeschützte Fahrwegquerung notwendig war“. In der Fahrradstraße Luisenstraße habe sich gezeigt, dass die Beschilderung mit „Verbot für Kraftfahrzeuge, Anlieger frei“ im Abschnitt vor der Schillerschule (Grundschule) ungeeignet sei, um motorisierten Durchgangsverkehr zu unterbinden, wenn das Verbot nicht kontrolliert werde.
Die rnv-Buslinie 50 fährt übrigens ab Montag, 16. Oktober, wieder auf ihrer normalen Route. Die provisorischen Haltestellen in der Friedrichstraße sind dann aufgehoben, es werden wieder die regulären Haltestellen der Linie angefahren.
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