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SAP setzt auf mehr Frauen an der Spitze

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Alexander Jungert
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Sabine Bendiek, Personalchefin des Softwarekonzerns SAP. © dpa

Walldorf. Die neue SAP-Personalchefin Sabine Bendiek will auf jeder zweiten Führungsposition beim Walldorfer Softwarekonzern eine Frau sehen. „Das wollen wir so schnell wie möglich erreichen, spätestens aber 2030“, sagte Bendiek in einem Interview mit der „Welt“. Das neue Gesetz, das den Aufstieg von Frauen in Konzernvorstände beschleunigen soll, findet sie sinnvoll. Gleichzeitig würde sich Bendiek nie als „Quotenfrau“ bezeichnen. „Ich mag diesen Begriff nicht. Ich habe mich immer über meine Aufgaben definiert. Ob ich eine Frau bin oder nicht, hat in meiner Wahrnehmung für meine Karriere keine Rolle gespielt“, erklärte sie.

„Freundlich im Stil“

SAP-Vorstandssprecher Christian Klein hatte bisher das Ziel ausgegeben, den Anteil von Frauen im Management bis zum Jahr 2023 auf 30 Prozent zu erhöhen. Aktuell liegt der Wert bei 27,5 Prozent. Mit Bendiek und Julia White (Marketing) sitzen zwei Frauen im siebenköpfigen Vorstand von SAP.

Bendiek hob hervor, SAP sei schon jetzt ein „sehr divers aufgestelltes Unternehmen“. Die Belegschaft setze sich aus 145 Nationalitäten zusammen, beim Alter würden drei Generationen abgedeckt.

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Alexander Jungert
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Die Managerin, Jahrgang 1966, ist seit Januar für weltweit mehr als 100 000 Beschäftigte von SAP verantwortlich. In Kürze wird sie zudem das operative Geschäft leiten. Um den Konzern verstärkt auf die Cloud – also Mietsoftware über das Internet – auszurichten, brauche es zum einen die Beschäftigten, zum anderen bestimmte interne Prozesse. „Deshalb ist es sinnvoll, Personal und Verantwortung fürs Operative zu bündeln.“

Bendiek beschrieb sich selbst als „freundlich im Stil, aber klar in den Erwartungen und in den Entscheidungen“. Sie sei jemand, der gerne von und mit anderen lerne. Jungen Menschen gab sie den Karriere-Tipp, Selbstvertrauen zu haben, auch Fehlschlägen etwas Positives abzugewinnen und die eigene Stimme zu finden.

Die Managerin hat bis zum Abitur in Großsachsen bei Weinheim gelebt und in Mannheim Betriebswirtschaft studiert. Vor ihrer Zeit bei SAP stand sie an der Spitze von Microsoft Deutschland. jung

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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