Sanierungsmaßnahmen

Riedbahn-Sperrung bereitet Fahrgastverband Bauchschmerzen

Der Verband Pro Bahn nennt das Vorhaben ein richtiges, aber risikoreiches „Experiment“ und sagt: „Kaputtsparen der Infrastruktur rächt sich eben jetzt“

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fas
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Die Riedbahn soll 2024 saniert und fünf Monate lang gesperrt werden. © Marijan Murat

Mannheim. Der Fahrgastverband Pro Bahn reagiert skeptisch auf die Ankündigung der Deutschen Bahn, die Riedbahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt 2024 für fünf Monate zu sperren.

Vor allem hat die Interessenvertretung Bedenken, ob die Auswirkungen auf Bahnkunden und die Wirtschaft in der Metropolregion Rhein-Neckar in Grenzen gehalten werden können.

„Grundsätzlich ist die Idee einer Generalsanierung der Riedbahn richtig und längst überfällig“, teilte Andreas Schöber, Regionalvorsitzender Pro Bahn Rhein-Neckar, auf Anfrage mit.

Umfang der Streckensanierung unklar

Eine circa halbjährliche Sperrung der Riedbahn sei jedoch „nicht ohne Risiko und so noch nicht erprobt“, so Schöber weiter. „Das jahrzehntelange Kaputtsparen der Schieneninfrastruktur rächt sich eben jetzt.“

Ob die notwendigen Umleitverkehre ausreichende Kapazitäten bieten, sei noch unklar - ebenso, ob ein Schienenersatzverkehr mit Bussen praktikabel ist.

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Außerdem ist laut Schöber der Umfang der zu sanierenden Bauwerke unklar, insbesondere zur geplanten Neubaustrecke Rhein-Main/Rhein-Neckar im Mannheimer Norden.

Bahnsprecher: „Riedbahn soll entlastet werden“

„Für die Bahnkunden und die Wirtschaft in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar brechen schwere Zeiten an, die Deutsche Bahn riskiert ein Experiment mit ungewissem Ausgang“, befürchtet Schöber.

Ein Sprecher der Deutschen Bahn teilte mit Blick auf die Neubaustrecke mit, dass der Konzern das Projekt weiterhin mit voller Kraft vorantreibe: „Es ist die Voraussetzung dafür, dass langfristig mehr Züge auf der Strecke verkehren können und die Riedbahn als Bestandsstrecke entlastet wird.“

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