Stellenabbau - Weil der Abfüller CCEP sein Automatengeschäft einstellt, sollen bundesweit 410 Stellen wegfallen / Auch Region betroffen

NGG will um Jobs bei Mannheimer Coca-Cola kämpfen

Von 
Tatjana Junker
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Im Mannheimer Werk des Coca-Cola-Abfüllers CCEP werden unter anderem Glasflaschen befüllt. © Coca-Cola Europacific Partners

Mannheim. Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) will in anstehenden Gesprächen über einen Stellenabbau bei dem Coca-Cola-Abfüller CCEP möglichst viele Arbeitsplätze retten. „Unser Ziel ist es, dass so viele Betroffene wie möglich auf anderen Positionen weiterbeschäftigt werden - dafür müssen sie vom Unternehmen im Zweifel qualifiziert werden“, sagt Elwis Capece, Geschäftsführer der Gewerkschaft in Mannheim-Heidelberg und Karlsruhe.

Abbau in Mannheim geplant

Grund für die Gespräche ist die Ankündigung von CCEP, sein Geschäft mit Getränke- und Snackautomaten nicht mehr selbst weiterzuführen sondern an Partnerfirmen abzugeben. Bundesweit sollen dadurch bei dem Unternehmen 410 Stellen wegfallen. Nach Angaben der NGG sind davon auch 37 Jobs am Standort Mannheim betroffen. In Karlsruhe sollen 20 Arbeitsplätze abgebaut werden.

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Am Betrieb der Automaten, die zum Beispiel in größeren Unternehmen aufgestellt sind, hängen verschiedene Tätigkeiten: unter anderem die regelmäßige Befüllung, die Logistik und die Wartung und Reparatur. Diese Aufgaben fallen mit der geplanten Aufgabe des Geschäfts bei CCEP weg.

Bei der NGG sieht man die Entscheidung des Unternehmens insgesamt kritisch: „Coca-Cola verdient viel Geld, die Aktionäre und Aktionärinnen bekommen großzügige Dividenden. Offensichtlich hat das Unternehmen keine Lust, sich Gedanken darüber zu machen, wie das Automatengeschäft zukünftig aufgestellt werden könnte. Lieber bedient man sich der vorhandenen Maßnahmen um Arbeitsplätze abzubauen. Das ist leider wieder einmal die einfachste Lösung“, sagt Bezirksgeschäftsführer Capece. CCEP begründet den Beschluss unterdessen mit der mangelnden Effizienz des Geschäftsbereichs: „Wir haben verschiedene Optionen für das Automatengeschäft intensiv bewertet und müssen feststellen, dass spezialisierte Anbieter diese Art von Geschäft effizienter betreiben können“, argumentiert Arne Lauerwald, Director Work & Institutions bei CCEP, laut einer Mitteilung.

Kündigungen vermeiden

Lauerwald zufolge soll der nun anstehende Arbeitsplatzabbau „so sozialverträglich wie möglich“ umgesetzt werden. Betriebsbedingte Kündigungen wolle man vermeiden, unter anderem, indem Betroffene auf andere Stellen im Unternehmen wechseln. Zudem gibt es Abfindungsangebote.

Am Standort Mannheim arbeiteten bei CCEP zuletzt mehr als 400 Menschen. Auf drei Produktionslinien werden hier kohlensäurehaltige Getränke in Einweg- und Mehrwegpfandflaschen für die Gastronomie und den Handel abgefüllt. In den Jahren 2018 und 2019 hatte das Unternehmen stark in das Mannheimer Werk investiert, unter anderem in eine neue Mehrweg-Glaslinie.

Redaktion Wirtschaftsreporterin

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