Mannheim. Perlhuhn oder fermentierter Spargel aus der Mannheimer Sterneküche nach Kiel oder Berlin - das Mannheimer Restaurant Opus V macht jetzt mit bei einem bundesweiten Kochbox-Service der ganz feinen Art. Möglich ist das über eine Kooperation mit dem Berliner Start-up Voilà. Über die Webseite getvoila.com können Feinschmecker ein Menüpaket bei Nobelköchen in Berlin, Paris, Düsseldorf und jetzt auch Mannheim bestellen. Innerhalb von 24 Stunden wird es dann kühlfrisch verpackt und per Express- und Frischeversand ausgeliefert für das Abendessen am Freitagabend. Es seien "nur wenige Handgriffe" nötig, heißt es in einer Mitteilung, um das Essen fürs heimische Esszimmer aufzubereiten. Die Menüs kosten zwischen 40 und 100 Euro pro Person, auf Wunsch gibt es auch die passende Musikliste und die Weinbegleitung.
Opus V gehört zur Modegruppe Engelhorn, die in ihrem Haupthaus in der Mannheimer Innenstadt mehrere Restaurants etabliert hat. Die von Spitzenkoch Dominik Paul geführte Küche in der sechsten Etage hat zwei Michelin-Sterne. "Unsere Gäste kommen von überall her", sagt Engelhorn-Geschäftsführer Fabian Engelhorn, Mit dem speziellen Lieferservice biete sich nun "die zusätzliche Möglichkeit, neue Gäste zu begeistern". Die Idee für einen "Home Fine Dining Service" war bereits in der Pandemie entstanden, als die Restaurants wochenlang geschlossen waren. Die Opus V-Menüs wurden aber laut Mitteilung nur im Mannheimer Stadtgebiet angeboten, "mit sehr großem Erfolg". Nun gehe man einen Schritt weiter mit der Voilà-Kooperation.
Übrigens haben auch die Gründer des Edel-Lieferservices Voilà eine Mannheimer Geschichte. Ihr Unternehmen sitzt zwar in Berlin, aber Julius Wiesenhütter und Florian Berg haben an der Mannheimer Universität Betriebswirtschaftslehre studiert und nach eigenen Aussagen die Rhein-Neckar-Region und ihre Küche schätzen gelernt. Und wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus bei der Lieferung über so viele Kilometer hinweg? Ein Sprecher betont, dass das sehr wohl ein Thema für die Gründer sei: So bestehe die Verpackung aus Recyclingmaterial, das Kühlmittel für die Zutaten sei wasserbasiert und für den Transport werde eine CO2-Kompensation bezahlt.
Lieferservices für Lebensmittel und Kochboxen haben in den vergangenen Monaten einen großen Schub erhalten: "Die Unsicherheit durch die Corona-Pandemie hat dabei geholfen, die bisherigen Hürden beim Onlinekauf von Lebensmitteln bei neuen Zielgruppen abzubauen", sagte die Marktexpertin des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln, Eva Stüber, der Deutschen Presse-Agentur. Etwa seien Sorgen bezüglich der Frische und der Qualität der gelieferten Produkte geschwunden. Zwei Anbieter, Delivery Hero und Hellofresh, haben inzwischen sogar den Aufstieg in Deutschlands erste Börsenliga, den Dax, geschafft. Auch die Bringdienste von Rewe oder Edeka oder der Online-Supermarkt Picnic verzeichneten eine deutlich höhere Nachfrage.
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