Luftfahrt - Wegen Corona erster Verlust seit fast 20 Jahren

Fraport hofft auf den Sommer

Von 
Rolf Obertreis
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Frankfurt. Deutschlands größter Flughafen erwartet ab Sommer wieder einen deutlichen Anstieg der Passagierzahlen. „Wann genau im Sommer, ist allerdings schwer zu sagen“, betont Stefan Schulte, Vorstandschef des Flughafenbetreibers Fraport. Das sei abhängig von der Entwicklung der Pandemie und den Fortschritten beim Impfen. Auch 2021 werde schwierig.

Insgesamt rechnet Schulte mit 20 bis 25 Millionen Passagieren, nach nur 18,8 Millionen im vergangenen Jahr. Unter dem Strich bedeutet dies einen Einbruch um 73,4 Prozent. Dies führte letztlich zum ersten Jahresverlust seit fast 20 Jahren. Am Ende stand ein Minus von 690,4 Millionen Euro, nachdem Fraport 2019 noch einen Rekordgewinn von 454 Millionen Euro hatte verbuchen können. Der Umsatz sackte um mehr als die Hälfte auf 1,68 Milliarden Euro ab.

Lichtblick Frachtgeschäft

Das vergangene Jahr ist Schulte zufolge nicht noch schlimmer ausgefallen, weil die Fracht regelrecht geboomt habe, nicht nur wegen des Transports von medizinischem Material und von Impfstoff-Vorprodukten. „Das Cargo-Aufkommen ist um 20 Prozent gestiegen. Das war der einzige Lichtblick“.

Der offensichtlich bevorstehende Reiseboom an Ostern Richtung Mallorca ändere an den Prognosen nichts, wie Schulte am Dienstag bei der virtuellen Jahrespressekonferenz sagte. Mit Blick auf die Empfehlung der Bundesregierung, auch bei Aufhebung der Risikowarnung keine Urlaubsreisen anzutreten, verweist der Fraport-Chef zum einen auf das Grundrecht der Bewegungsfreiheit und zum anderen darauf, dass Fliegen sicher sei. „Es gibt keine Evidenz für eine verstärkte Ausbreitung von Infektionen im Flugzeug.“ Zudem sorge Fraport für höchste Sicherheit am Flughafen. Die Inzidenz in Mallorca seit niedrig. „Da könnte man überspitzt sagen: Es ist derzeit besser von Mallorca nach Frankfurt zu kommen als von Offenbach nach Frankfurt.“

Korrespondent Seit mehr als 20 Jahren arbeite ich für den Mannheimer Morgen und für andere wichtige Regionalzeitungen wie den Tagesspiegel/Berlin, die Badische Zeitung/Freiburg, die Südwest Presse/Ulm und den Münchener Merkur als Wirtschaftskorrespondent in Frankfurt. Banken, Europäische Zentralbank, Bundesbank, Börse und in Frankfurt ansässige Unternehmen wie Lufthansa und auch Verbände wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VDMA zählen zu meinen Schwerpunkten. Daneben auch die Luftfahrt. Zudem befasse ich mich über die KfW Bankengruppe und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit Fragen der Entwicklungszusammenarbeit.

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