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Cybersecurity Conference in Mannheim: „Deutschland ist ein einfaches Ziel für Hacker“

Bei der Cybersecurity Conference im Mannheimer Schloss dreht sich am 20. und 21. Oktober alles um den Schutz vor Angriffen. Was das Veranstaltungskonzept besonders macht

Von 
Alexander Jungert
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Die Bedrohungslage durch Hackerangriffe gilt als hoch. © dpa, SAMA Partners

Mannheim. Wie ist Deutschland vor Hackerangriffen geschützt? Die Antwort von Ali Mabrouk (kleines Bild) auf diese Frage fällt drastisch aus. „Cyberkriminelle, Hacker und staatliche Akteure wissen, dass Deutschland sehr schlecht positioniert ist“, erklärt er. „Die Infrastruktur ist nicht ausreichend gesichert, Deutschland ist ein einfaches und attraktives Ziel.“

Mabrouk ist Geschäftsführer von Sama Partners. Das Mannheimer IT-Beratungsunternehmen ist Initiator der Cybersecurity Conference am Donnerstag, 20., und Freitag, 21. Oktober, im Mannheimer Schloss. Während donnerstags Fachpublikum vor Ort ist, können freitags auch Privatpersonen gratis an der Veranstaltung teilnehmen. Über die beiden Tage werden bis zu 300 Teilnehmer erwartet.

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Die Cybersecurity Conference versteht sich als Plattform für Behörden, Unternehmen und Bürger in der Region - für Wissenstransfer, Vernetzung und Austausch. Erstmals findet parallel zu den Vorträgen ein Workshop statt, um junge Menschen früh zu sensibilisieren und an das Thema heranzuführen. Kommerzielle Interessen stehen nicht im Vordergrund; es gibt also keine Firmen, die irgendwelche Sicherheitsprodukte verkaufen. Es soll rein ums Vernetzen gehen. Denn Institutionen für Cybersecurity müssten Bestandteil eines jeden Wirtschaftsstandorts sein, findet Mabrouk - vergleichbar mit Krankenhäusern und Feuerwehr. „Es hilft nicht viel, wenn in Washington, Berlin oder Prag ein gutes Krankenhaus steht, das man nicht nutzen kann. Wir brauchen regionale Einrichtungen für Cybersecurity, gerade für das Krisenmanagement.“

Gefährliche Sorglosigkeit

Nach jüngsten Zahlen des Branchenverbands Bitkom entsteht der deutschen Wirtschaft ein jährlicher Schaden von rund 203 Milliarden Euro durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten, Spionage und Sabotage. „Spätestens mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und einer hybriden Kriegsführung auch im digitalen Raum ist die Bedrohung durch Cyberattacken für die Wirtschaft in den Fokus von Unternehmen und Politik gerückt. Die Bedrohungslage ist aber auch unabhängig davon hoch“, hat Bitkom-Präsident Achim Berg vor Kurzem gesagt.

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Mabrouk würde Bergs Worte wohl sofort unterschreiben. Er beobachtet bei Unternehmen oftmals eine gefährliche Sorglosigkeit. „In Deutschland denkt man auf vielen Chefetagen noch: Das Thema betrifft uns nicht. Warum sollten wir interessant für Hacker sein?“

Auch in der Region haben Cyberangriffe in jüngster Zeit Schlagzeilen gemacht. Betroffen waren etwa der Heidelberger Bildungs- und Gesundheitskonzern SRH, der Frankenthaler Pumpenhersteller KSB und der Darmstädter Energieversorger Entega.

„Cybersecurity ist nicht mehr wegzudenken vom beruflichen und privaten Umfeld“, sagt Mabrouk. Es würden dringend mehr Experten dafür benötigt. „Das wird jedes Jahr schlimmer. Es gibt viel zu wenige Absolventen an Universitäten.“

Programm und Anmeldung: cybersecurityconference.de

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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