Kooperation

Wichtiger Schritt für neue Wasserstoff-Tankstelle in Frankenthal

BASF und H2 Mobility treiben ein Projekt in Frankenthal voran. Mehr als 30 Lkw oder Busse sollen hier tanken können

Von 
Simon Retzbach
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Das Zapf-Ventil einer Wasserstoff-Tankstelle steckt im Tankstutzen. Bis Jahresende soll Wasserstofftanken in Frankenthal möglich sein. © Sebastian Kahnert/dpa

Frankenthal. Die BASF treibt zusammen mit H2 Mobility den Bau einer Wasserstofftankstelle in Frankenthal voran. Wie der Ludwigshafener Chemiekonzern mitteilt, wurde mit der Anlieferung wichtiger Komponenten nun ein Meilenstein auf dem Weg zur Fertigstellung erreicht.

An der öffentlichen Tankstelle neben dem BASF-Werksgelände sollen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (700 bar) sowie Lkw und Busse (350 bar) tanken können. „Der Bau der Wasserstofftankstelle ist ein wichtiger Baustein der Mobilitäts- und Klimawende für unsere Stadt. Auch für unseren Wirtschaftsstandort ist diese Wasserstofftankstelle eine wichtige Stecknadel auf der Logistik-Landkarte“, erklärte Frankenthals Oberbürgermeister Dr. Nicolas Meyer.

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BASF wird in das vorgesehene 350-bar-Modul investieren. Ziel des Unternehmens ist es, eine sektorenübergreifende Wasserstoffwirtschaft in der Region mit anzustoßen. „CO2-freier Wasserstoff ist integraler Bestandteil unserer Energietransformation am Standort Ludwigshafen“, betont das Unternehmen.

Ein Gedanke, der dabei nahe liegt: Wird die Tankstelle zukünftig den Wasserstoff aus dem benachbarten BASF-Werk beziehen? Die Antwort ist nicht ganz so einfach. „Aufgrund von laufenden Vertragsverhandlungen können wir uns noch nicht dazu äußern, woher wir zukünftig unseren Wasserstoff für die Tankstelle beziehen werden. Wir wollen schnellstmöglich direkt mit grünem Wasserstoff aus der Region starten. Perspektivisch wird dies ab Ende 2024, Anfang 2025 umsetzbar sein. Grundsätzlich steht aber fest, dass der von BASF auf der Friesenheimer Insel produzierte Wasserstoff für die Versorgung der Wasserstofftankstellen in der Region eine entscheidende Rolle spielen wird“, erklärt ein Unternehmenssprecher von H2 Mobility Deutschland.

Die Inbetriebnahme ist für das vierte Quartal 2024 geplant. Vorerst ist nach Angaben von H2 Mobility eine Tageskapazität von 700 bis 800 Kilogramm Wasserstoff vorgesehen, das entspricht mehr als 30 Lkw oder Bussen. In einem nächsten Schritt soll sich diese Kapazität bis 2027 verdoppeln. Bis zur Eröffnung der Anlage Ende 2024 werden die Komponenten in einem mehrmonatigen Prozess unter anderem mit Betankungstests auf die öffentliche Nutzung vorbereitet.

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Der Standort in Frankenthal wird Teil eines Netzes von Wasserstofftankstellen, das H2 Mobility baut und betreibt. In der Metropolregion Rhein-Neckar sollen bis 2026 drei weitere Tankstellen entstehen. Auch Deutschlands größte Wasserstofftankstelle steht in der Region, in Heidelberg-Wieblingen können ab Juni täglich 50 Busse oder Lkw betankt werden.

Entwicklung zur Wasserstoffregion wird gefördert

H2 Mobility wurde 2015 als Projektgesellschaft von insgesamt sechs Unternehmen (Air Liquide, Daimler, OMV, Linde, Shell und TotalEnergies) gegründet. Das Ziel: Wasserstoff als emissionsfreien Treibstoff im Straßenverkehr voranzutreiben.

Das Unternehmen ist inzwischen Europas größter Betreiber von öffentlichen Wasserstoffstationen und rechnet mit stark wachsender Nachfrage. „Die Nachfrage im Schwerlastverkehr wird auch in dieser Region deutlich zunehmen. Deshalb bauen wir neue Standorte wie in Frankenthal um ein Vielfaches größer als noch vor ein paar Jahren“, erklärt ein Sprecher von H2 Mobility.

Redaktion

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