Einzelhandel

Was bei Tegut in Mannheim nach der Übernahme von Basic anders ist

Nach der Insolvenz der Bio-Handelskette Basic gibt es für die Angestellten eine Zukunft. Tegut hat die Märkte übernommen, auch in Mannheim. Was für Kunden unter dem neuen Betreiber anders ist

Von 
Christian Schall
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Blick in den neuen Tegut Supermarkt in Mannheim. © Ben Pakalski/Tegut

Mannheim. Nach der Übernahme der insolventen Bio-Supermarktkette Basic hat das Handelsunternehmen Tegut die Filiale in der Mannheimer Innenstadt wiedereröffnet. Ende des Jahres wurden bereits neue IT-Systeme installiert, zuletzt war der Laden in B 1 zwei Wochen lang für einen Umbau geschlossen. Seit Anfang der Woche begrüßt das ehemalige Basic-Team die Kundschaft unter neuer „Flagge“. Für viele Einkäufer scheint es eine Umstellung zu sein, wie bei einem Besuch am Mittwoch deutlich wird.

Tegut übernimmt Basic: Kühlschränke und -truhen mit Snacks, Salaten und Bowls

Zwar gibt es mit dem quietschgelben Fußboden aus Basic-Zeiten einen hohen Wiedererkennungswert, doch bereits hinter dem Eingang erwartet sie die „größte Veränderung“, wie auch die Gebietsverantwortliche für die Region, Nicole Geiser, bestätigt. „Die Umstellung auf das SB-Konzept ist die Veränderung, die den Kunden am meisten aufgefallen ist.“ Denn das Bistro gibt es nicht mehr. Stattdessen stehen dort jetzt Kühlschränke und -truhen mit Snacks, Salaten, Bowls oder belegten Brötchen. Die werden auch weiterhin in der Filiale zubereitet. „Uns ist es wichtig, Studenten und die Menschen, die in der Umgebung arbeiten und wohnen, zu versorgen“, sagt Geiser, die den Markt als „Körbchenmarkt“ bezeichnet, weil meist nur wenige Artikel auf die Schnelle mit einem Korb statt einem großen Einkaufswagen eingekauft werden.

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Der Schwerpunkt soll weiter auf Bio liegen

Während Basic ein reines Bio-Sortiment angeboten hat, bietet Tegut ein gemischtes Sortiment aus Bio- und konventionellen Produkten. Abteilungen wie Wein, Spirituosen oder Zigaretten sind deshalb nun größer, weil es davon nur eine kleine Bio-Auswahl gibt. „Das müssen wir den Kunden nun erklären“, sagt Geiser. „Aber als reinen Bio-Standort hätten wir den Markt nicht betreiben können.“ Marktleiter Tola Latef, der in dem Markt ausgebildet wurde und wie alle 26 Angestellten und drei Azubis von Tegut übernommen wurde, berichtet von zuletzt geringerer Nachfrage nach Bio-Produkten: „Nach Beginn des Ukraine-Kriegs und während der hohen Inflation ist der Umsatz schlagartig um 15 bis 20 Prozent gesunken.“

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Auch wenn nun viele Markenprodukte, wie es sie auch anderswo gibt, die Regale füllen, soll weiter ein Schwerpunkt auf Bio liegen. Dazu gehören Obst und Gemüse, das komplett ökologisch ist und weiterhin in einem abgetrennten Kühlraum ausliegt, Backwaren oder die Bedientheke mit Wurst und Fleisch ausschließlich in Bio-Qualität - laut Geiser in der Umgebung ein Alleinstellungsmerkmal. Eine Besonderheit sind „Vollmondprodukte“, die nur bei Vollmond produziert oder geerntet werden. Tegut führt auch viele Bio-Handelsmarken und bietet Qualitäts- und Preissegmente an, von der Eigenmarke bis zu höchst zertifizierten Demeter-Produkten.

Zweiter Standort für Tegut in Mannheim

Für Tegut, das zur Schweizer Genossenschaft Migros gehört, ist der Supermarkt der zweite Standort in Mannheim. Ende Oktober hatte im Hauptbahnhof ein Teo-Markt eröffnet. Dabei handelt es sich um ein Kleinstflächenkonzept von Tegut, das rund um die Uhr geöffnet ist. Kunden erhalten nur Zutritt über eine App oder eine Bezahlkarte.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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