Mannheim. Die Mannheim City Air hat einen neuen Chef. Axel Reißmann übernimmt den Posten von Klaus Peters, der sich nach der Gründung der neuen regionalen Fluggesellschaft im Dezember 2024 als Geschäftsführer ans Cockpit gesetzt hatte. Reißmann ist in Mannheim kein Unbekannter, er war Geschäftsführer der Rhein-Neckar Air, die nach ihrer Insolvenz im Januar 2025 abgewickelt wurde. Ihren Geschäftsbetrieb hat die Mannheim City Air übernommen, die wie früher die RNA am Mannheim City Airport ab April Linienflüge nach Usedom, Sylt und Elba anbieten will.
„Axel Reißmann ist ein absoluter Experte“
„Meine Geschäftsführertätigkeit war von Anfang an zeitlich begrenzt“, sagt Peters. Verständlich, zwar gehört er trotz seiner 81 Jahre noch nicht zum alten Eisen, aber so groß dürfte seine Lust auch nicht sein, sich ständig ums Tagesgeschäft kümmern zu müssen. Allerdings stellt sich schon die Frage, warum Reißmann nicht gleich zum Geschäftsführer bestellt wurde. Gab es juristische Bedenken, weil Reißmann ja Ende Oktober 2024 den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Mannheim gestellt hatte? „Nein, rein rechtlich wäre das gegangen, wir haben das auch mit dem Insolvenzverwalter besprochen. Aber allein Ihre Frage zeigt ja, dass ein solches Manöver nach dem Empfinden der Öffentlichkeit vielleicht doch ein Geschmäckle gehabt hätte. Deshalb kam ich dann als Geschäftsführer ins Spiel“, sagt Peters.
Dass Reißmann für seine neue Aufgabe der ideale Mann ist – daran lässt Peters keine Zweifel. „Axel Reißmann ist ein absoluter Experte in diesem Metier, solche Leute sind sehr selten“, sagt Peters, der übrigens früher auch mal kurze Zeit Geschäftsführer bei der RNA war. Der passionierte Flieger – „Ich habe noch immer meinen Flugschein und von ärztlicher Seite grünes Licht“ – bleibt weiter nah dran an der Mannheim City Air. Peters gehört schließlich zum Gesellschafterkreis und geht davon aus, dass die Gesellschafterversammlung ihn erneut zu ihrem Sprecher wählen wird.
Buchungen laufen „relativ gut“
Die Buchungen für die neue Reisesaison laufen nach Peters‘ Angaben „relativ gut“. Und warum nicht sehr gut? „Bisher konnte man bei uns nur telefonisch buchen, aber in den nächsten Tagen wird das auch im Internet möglich sein“, hofft er, dass die Nachfrage dann noch steigen wird. Die Mannheim City Air will am 19. April ihren ersten Linienflug nach Sylt starten. Danach folgen Usedom und Elba, das künftig zweimal pro Woche angeflogen werden soll. Offen bleibt weiter, ob die regionale Fluggesellschaft auch Geschäftsflüge nach Hamburg ins Programm aufnehmen wird.
Die Mannheim City Air wird – wie das auch bei der RNA der Fall war – keine eigene Maschine anschaffen, sondern sich eine von der Berliner Charterfluggesellschaft Private Wings leasen. Auch diese hat wie die Oberhachinger Fluggesellschaft MHS Aviation – die früher die RNA-Flüge durchführte – Dornier-Propellerflugzeuge vom Typ 328 im Programm. Nur diese sind in der Lage, auf der sehr kurzen Landebahn am Mannheimer City Airport und auf Elba zu starten. Das Flugzeug wird nach Peters Angaben womöglich noch ohne das neue Logo abheben. Und es kann sein, dass die Mannheim City Air noch eine zweite Maschine least.
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